Solarstrom-Ausbau zum Jahresbeginn deutlich verlangsamt
Stand: 23.05.2014
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Berlin - Der Ausbau von Solarstrom in Deutschland wird langsamer. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei Schätzungen zufolge mit 618 Megawatt Spitzenleistung nur noch knapp halb so viel Photovoltaik-Leistung installiert worden wie im Vorjahreszeitraum, teilte am Donnerstag in Berlin der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) mit. Schon von 2012 zu 2013 hatte es demnach eine ähnliche Entwicklung gegeben: Von Januar bis April 2013 sei die installierte Leistung in Deutschland ebenfalls um gut die Hälfte zurückgegangen.
Angesichts dieser Entwicklung müsse die Politik bei der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) die Rahmenbedingungen für Solarenergie verbessern, forderte der Branchenverband. Vor allem lehnt der Verband ab, dass künftig auch auf selbst erzeugten und verbrauchten Sonnenstrom die EEG-Umlage gezahlt werden soll.
Verbände sehen Bevorzugung der Industrie
Kritisch zu den Reformplänen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) äußerten sich am Donnerstag auch acht Umwelt- und Verbraucherverbände. In einem gemeinsamen Positionspapier forderten sie die Bundesregierung dazu auf, "die Bevorzugung weiter Teile der Industrie" bei den Stromkosten zu beenden und nur noch 15 Branchen von der EEG-Umlage zu befreien. Zentrales Anliegen müsse es sein, besonders effiziente Unternehmen nicht zu bestrafen, sondern stattdessen Anreize für Energieeffizienz zu erhalten. Hinter dem Positionspapier stehen unter anderem der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), der BUND, Greenpeace und der Nabu .
Gesetzentwurf wird nun behandelt
Vor zwei Wochen hatte der Bundestag den Gesetzentwurf zum EEG in erster Lesung beraten, das Papier wird nun in den Ausschüssen behandelt. Gabriel sagte, er hoffe, dass der Gesetzesentwurf noch vor der Sommerpause Bundestag und Bundesrat passieren werde.