Solarstreit: USA und Europa wollen keinen Handelskrieg mit China
Stand: 22.05.2013
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Brüssel/New York/Peking - China, Europa und die USA wollen einen Handelskrieg wegen des Streits über Strafzölle für Solarzellen abwenden. Die US-Regierung wolle verhindern, dass der Konflikt eskaliert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die Amerikaner seien bereit, ihre Strafzölle auf Importe von chinesischen Solarprodukten auszusetzen, wenn die Chinesen Exportquoten und Minimumpreisen zustimmen.
Derzeit überlegt die EU ebenfalls, Importe von Solarpanelen wie die USA mit einer Strafabgabe zu belegen. China hatte zuletzt vor solch einem Schritt gewarnt. Dies könne die die Handelsbeziehungen zwischen China und den EU-Ländern stark belasten. Deutsche Handels- und Industrieunternehmen fürchten ebenfalls einen solchen Schritt. China ist schließlich einer der wichtigsten Handelspartner.
Die EU will bis 5. Juni über mögliche Zölle für Solar-Importe aus China entscheiden. Die Einfuhr von Solarpanelen soll dem Vernehmen nach mit einem durchschnittlichen Zollsatz von 47 Prozent belegt werden. Die Anti-Dumping-Zölle sind selbst in der Branche umstritten. So hatte sich zum Beispiel Wacker-Chemie-Chef Rudolf Staudigl deutlich dagegen ausgesprochen. Der Spezialchemie- und Halbleiterhersteller beliefert unter anderem Unternehmen der Solarbranche.
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