Solarindustrie spricht sich für Kürzung der Solarförderung aus
Stand: 03.01.2011
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Hamburg - In Anbetracht der massiv ansteigenden Kosten der Solarförderung in Deutschland haben Vertreter der Solarbranche in Gesprächen mit der Bundesregierung vorgeschlagen, reguläre vierteljährliche Abschläge bei der umstrittenen Ökostromvergütung einzuführen und die Fördermittel zu kürzen. Dies schreibt die "Financial Times Deutschland" am Montag, ohne genaue Quellen zu nennen.
Würden etwa im Frühjahr mehr Solaranlagen als politisch gewünscht gebaut, solle die Vergütung schon im Sommer sinken. Bislang sind Einschnitte immer nur zum Jahreswechsel vorgesehen.
Der Bundesverband Solarwirtschaft hatte sich bereits im November dafür ausgesprochen, den jährlichen Zubau in Deutschland künftig auf drei bis fünf Gigawatt zu beschränken. Im vergangenen Jahr waren es nach Verbandsangaben sieben bis acht Gigawatt - rund eine Verdoppelung im Vergleich zu 2009. Deutschland ist damit dank üppiger Förderung mit Abstand der weltweit größte Solarmarkt.
Die Kosten für die Ökostromförderung drohen aber aus dem Ruder zu laufen: Derzeit sind es nach Berechnung von Experten rund 13 Milliarden Euro pro Jahr. Bezahlt wird die Förderung mittels einer Umlage von allen Stromverbrauchern, die 2011 von 2 auf 3,5 Cent je Kilowattstunde steigt. Experten befürchten bereits, dass dies die Akzeptanz der gesamten Ökostromförderung zerstören könnte. Vor diesem Hintergrund gibt es dem Bericht zufolge über Parteigrenzen hinweg Konsens darüber, dass die Subventionen gekürzt werden müssen.
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