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Solaranlagen regelmäßig überprüfen und Rendite sichern

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Fulda - Solaranlagen sind ein wichtiger Baustein der Energiewende und inzwischen sind sie von Deutschlands Dächern nicht mehr wegzudenken. Hausbesitzer investieren viel Geld, um zukünftig von fossilen Brennstoffen oder Atomenergie unabhängig zu sein. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Photovoltaik- oder Solarthermieanlage nicht den prognostizierten Ertrag bringt. Eine schlechte Planung und Ausführung können die Ursachen sein.

"Wer eine Solaranlage, ganz gleich welcher Art, anschaffen will, sollte zuerst immer eine Wirtschaftlichkeitsrechnung machen", sagt Thomas Weber vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Fulda. Diese geht aber nur auf, wenn nach der Installation der Photovoltaik- oder solarthermischen Anlagen regelmäßig der Ertrag überprüft wird. "Fällt der Ertrag geringer aus als prognostiziert, sollte der Anlagenbesitzer Ursachenforschung betreiben."

Bezugszähler und Photovoltaikzähler

Die Produktion einer Photovoltaikanlage lässt sich durch Ablesen der verschiedenen Stromzähler überprüfen. "Häuser mit Photovoltaikanlagen und mechanischen Ferraris-Stromzähler haben zwei oder drei Stromzähler", erläutert Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Installationsgeräte und -systeme beim Zentralverband
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt. Er zählt auf: "Einen Bezugszähler für den immer noch notwendigen Strom vom Energieversorger und einen Photovoltaikzähler, der die gesamte erzeugte Strommenge misst." Wird der Strom weitgehend selbst in der Immobilie genutzt, halte ein dritter Zähler fest, wie viel Ökostrom daneben von der Photovoltaikanlage noch in das öffentliche Netz gelangt und vergütet werden muss.

Statt klassischer Stromzähler mit rotierender Scheibe und Zifferanzeige sind laut Jung seit Januar 2010 sogenannte intelligente Stromzähler bei Neubauten und Altbauten nach größeren Renovierungen Pflicht. Je nach Art der Installation im Gebäude und Gegebenheiten beim Stromversorger könne hier der Stromertrag sogar per Computer online im Auge behalten werden.

Ertrag an Wärmemengenzähler ablesen

Solarthermische Anlagen zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung geben ihren Ertrag nicht ganz so einfach preis. "Die wenigsten alten Anlagen sind mit Wärmemengenzähler ausgestattet und der Betreiber sieht bestenfalls in den Sommermonaten, ob die Anlage tatsächlich wie angegeben den gesamten Warmwasserbedarf decken kann", erklärt Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima in Potsdam. Bei neueren Anlagen sei in der Regel aber ein Wärmemengenzähler vorhanden, an dem der Ertrag abgelesen werden kann.

Ein enttäuschender Ertrag kann auf äußere Faktoren wie ein für die Jahreszeit und Region ungewöhnlich schlechtes Wetter zurückzuführen sein. Die Ursache können laut Weber aber auch in einer fehlerhaften Annahme bei der Planung liegen. So könne der Planer beispielsweise Verschattungen der Anlage durch Bäume, andere Häuser, Berge oder Schornsteine übersehen haben. Dies mindere den Ertrag erheblich.

Fehlplanungen umgehen

Eine Reparatur der Photovoltaikanlage löst im Fall einer Fehlplanung das Problem nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt Weber Bauherren, schon bei der Planung daher mindestens drei vergleichbare Angebote mit baugleichen Modulen einzuholen. Sind die errechneten Erträge der Anbieter vergleichbar, spreche dies für die Richtigkeit der Planung und der Berechnung.

Daneben können nach VPB-Angaben auch technische Fehler vorliegen, etwa ein falsches Verkabeln der Komponenten oder defekte Wechselrichter. Es könne auch sein, dass die Paneele während des Transports nicht richtig gelagert oder während der Bauarbeiten beschädigt wurden, etwa weil sie umgefallen oder Monteure daraufgetreten sind. Nicht immer sieht man den Schaden dann auch gleich, sondern entdeckt ihn erst viel später: Defekte Solarzellen liefern deutlich weniger Energie als vorausberechnet, und die Rentabilität der Anlage sinkt.

Ein anderes Problem kann bei Solarthermieanlagen auftreten: "Wenn eine Solarthermieanlage neben der Warmwasserbereitung auch noch die Heizung unterstützt, reicht die korrekte Installation des Solarmoduls allein nicht aus", sagt Wagnitz. Es muss auch die Heizungsanlage optimiert werden. Sie sollte so ausgelegt werden, dass der Vorlauf der Heizung mit sehr niedrigen Temperaturen betrieben werden kann. Dann könne in Übergangszeiten wie Frühling oder Herbst die Heizung ohne Unterstützung des Heizkessels betrieben werden. Auch ein hydraulischer Abgleich sei sinnvoll.

Solaranlagen richtig versichern

Photovoltaik- und Solarthermieanlagen gelten baulich gesehen als ein Bestandteil des Gebäudes. "Deshalb sind sie normalerweise in die Gebäudeversicherung mit aufgenommen", sagt Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin. Die Anlage müsse aber dem Wohngebäudeversicherer gemeldet werden. Schäden, die durch Sturm, Hagel, Feuer, Blitz und Leitungswasser entstehen, seien dann abgedeckt. Für die Solaranlage könne auch eine gesonderte Versicherung zur Deckung aller Sachschäden abgeschlossen werden. In dieser Versicherung sei in der Regel ein Nutzungsausfall mitversichert.