Smart Meter: EU fordert mehr Datenschutz
Stand: 11.06.2012
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Brüssel - Mit intelligenten Stromzählern, den sogenannten Smart Metern, sollen Verbraucher ihre Stromkosten senken können. Doch gleichzeitig liefern die Geräte umfassende Informationen über das Verhalten der Stromkunden an die Versorger. Die EU verlangt daher mehr Datenschutz.
Die EU-Datenschutzbehörde (EDSB) sorgt sich um Gefahren für den Datenschutz durch moderne Mess- und Abrechnungssysteme für den Energieverbrauch, das sogenannte Smart Metering. Die Einführung der Systeme werde "die massive Sammlung personenbezogener Daten ermöglichen, mit denen verfolgt werden kann, was die Mitglieder eines Haushaltes in ihren eigenen vier Wänden tun", erklärte die Behörde am Montag in Brüssel. Der EDSB reagierte damit auf Empfehlungen der EU-Kommission zum Smart Metering vom März. Die Datenschützer fordern nun einen umfassenderen Datenschutz als bisher geplant.
Die neuen Systeme sollen die bessere Kontrolle des Energieverbrauchs ermöglichen, um exakter abzurechnen, aber auch um Stromfresser aufzuspüren und die im Netz verfügbare Energie zu den günstigsten Zeiten zu nutzen. Die computerisierte und hochgenaue Erhebung der Daten könne aber im Extremfall beispielsweise Rückschlüsse auf das in einem Haushalt geschaute Fernsehprogramm erlauben, weil der Stromverbrauch von der Helligkeit des Bildschirms abhängt, erläuterte eine Sprecherin des EDSB.