Smart Home: Noch fehlen die intelligenten Stromtarife
Stand: 14.09.2012
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München - Siemens, der Technologiekonzern, hat gespreizte Stromtarife auch für Privathaushalte gefordert. Energieversorger und Politik müssten es ermöglichen, dass der Strom zu verschiedenen Tageszeiten für Verbraucher unterschiedlich viel koste, sagte der Leiter der Siemens-Entwicklung für vernetzte Geräte, Ingo Pietsch, gegenüber der Wochenzeitung "VDI nachrichten" vom Freitag. Nur dann mache es Sinn, dass vernetzte Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen so gesteuert werden, dass sie zu nachfrageschwachen Zeiten eingeschaltet werden.
Die Energieversorger sollten vor allem ermöglichen, dass die aktuellen Energiekosten von Haushaltsgeräten ständig abgerufen werden können, sagte Pietsch weiter. Dafür müsse ein übergreifender Standard entwickelt werden. Bei den Geräten selbst sieht der Siemens-Manager keine Hindernisse mehr: "Rein technisch gesehen könnten wir mit unseren vernetzungsfähigen Geräten morgen an den Start gehen." Ein Feldversuch mit dem Stromversorger E.ON habe gezeigt, dass die Verbraucher "zu einem sehr großen Teil" bereit seien, ihr Nutzungsverhalten zu ändern, um einen günstigeren Tarif zu bekommen.
Neue Gerätegenerationen würden sich auch deshalb schnell bei den Verbrauchern durchsetzen, weil sie zum Beispiel kontrollieren könnten, ob sie alle Geräte vor dem Verlassen des Hauses ausgeschaltet haben. "In zehn Jahren werden alle Geräte vernetzt sein", sagte Pietsch voraus. Derzeit besäßen rund 20 Prozent der Konsumenten schon entsprechende Geräte.