Siemens will mit Windgeschäft an die Weltspitze
Stand: 11.10.2010
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München - Das Elektrounternehmen Siemens will im Geschäft mit Windkraftanlagen an die Weltspitze vordringen. Die Produktionskapazitäten würden deutlich ausgeweitet und das Geschäft internationalisiert. Das teilte der Chef der Erneuerbare-Energien-Sparte von Siemens, René Umlauft, dem "Handelsblatt" (Montag) mit. "Wir gehen jetzt in die Regionen", erläuterte er. Vor sechs Jahren hatte Siemens die dänische Bonus übernommen und war in diesen Bereich eingestiegen. Diese Integration sei nun abgeschlossen.
Eine zentrale Rolle bei den Expansionsplänen spielt dem Bericht zufolge China. Nach Angaben aus Branchenkreisen werde Siemens in Kürze ein Joint-Venture mit dem Mischkonzern Shanghai Electric verkünden, berichtete die Zeitung. Umlauft äußerte sich zu diesen Spekulationen nicht. Er sagte nur, der Markt sei sehr groß, aber hart umkämpft. "Wer in China besteht, besteht auch auf anderen Märkten."
Laut den Angaben aus Branchenkreisen will Siemens in dem geplanten Joint Venture eine Beteiligung von 49 Prozent eingehen. Siemens kooperiere mit Shanghai Electric bereits im Bereich Dampfturbinen und habe dabei gute Erfahrungen gemacht, hieß es.
Weiter berichtete die Zeitung, auch in anderen Ländern wolle Umlauft die Präsenz der Sparte erweitern. Der Schwerpunkt liege dabei auf dem Windgeschäft, der kleinere Solarbereich solle mitwachsen, hieß es. Im Fokus seien Brasilien, Indien und Afrika. Um die Märkte zu bedienen, wolle Siemens dort mit eigenen Fabriken präsent sein.
Bisher rangiert Siemens dem Bericht zufolge auf dem weltweiten Windmarkt nur auf Rang neun. Der Marktanteil mit 5,9 Prozent sei halb so groß wie der von General Electric (GE) oder Branchenprimus Vestas. Ende September hatte Siemens allerdings bei Windkraftanlagen Aufträge von knapp zehn Milliarden Euro in den Büchern. Bei Vestas seien es zuletzt 5,2 Milliarden Euro gewesen und bei GE Kreisen zufolge noch weniger, berichtete das "Handelsblatt".