Siemens steigt in Stromversorgung für Tiefsee-Pipelines ein
Stand: 20.03.2012
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München/Erlangen - Öl- und Gaspipelines auf dem Meeresboden müssen trotz der schwierigen Umgebung mit Strom versorgt werden. Siemens steigt nun in dieses Geschäft ein und übernimmt ein führendes Unternehmen für Unterwasserstromnetze.
Der Siemens-Konzern baut sein Geschäft mit Unterwasserstromnetzen weiter aus. Für 470 Millionen Euro übernimmt der Konzern das Geschäft mit tiefseetauglichen Komponenten für die Öl- und Gasförderung von der britischen Expro Holding. "Durch diese Akquisition bauen wir unser Portfolio im attraktiven Zukunftsmarkt für Unterwasserstromnetze strategisch aus", sagte der für den Bereich verantwortliche Siemens-Manager Adil Toubia am Dienstag. Der Geschäftsbereich, den Siemens von Expro übernimmt, erzielte im vergangenen Jahr mit Sensoren, Messvorrichtungen und Anschlusssteckern für den Tiefseeeinsatz einen Umsatz von 90 Millionen Euro und beschäftigt rund 450 Mitarbeiter.
Siemens hat sich das Ziel gesteckt, einer der führenden Anbieter im Geschäft mit Unterwasserstromnetzen zu werden. Vor einem Jahr hatte der Konzern mit der Bennex Group und der Poseidon Group bereits zwei norwegische Tiefseespezialisten übernommen. Bennex entwickelt unter anderem tiefseetaugliche Kabelverbindungen zur Stromversorgung in Meerestiefen von bis zu 3000 Metern. Poseidon rüstet Komponenten wie Verdichter oder Motoren für den Einsatz unter Wasser um.
Für die Förderung und Aufbereitung von Öl und Gas in Wassertiefen bis zu 3000 Metern wird eine Stromversorgung direkt auf dem Meeresboden benötigt. Dabei müssen Komponenten eingesetzt werden, die dem enormen Druck stand halten können. Der Markt für Tiefsee-Stromnetze ist nach Angaben von Siemens eines der am schnellsten wachsenden Marktsegmente innerhalb der Öl- und Gasindustrie. "Bis zum Jahr 2020 wir hier mit einem Marktvolumen von zwei Milliarden Euro gerechnet."