Husum (dpa-AFX) - Der Mischkonzern Siemens hat einen milliardenschweren Auftrag für Windräder an Land gezogen. Siemens werde 500 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.150 Megawatt an den Energieversorger E.ON liefern, teilten die beiden Unternehmen am Dienstag auf der Messe "WindEnergy 2008" in Husum mit.
Einen Preis nannten die Konzerne auch auf Nachfrage nicht. Experten kalkulieren mit 1,2 Millionen Euro an Investitionskosten pro Megawatt, was einen Gesamtwert von 1,38 Milliarden Euro bedeuten würde.
"Dies ist für Siemens das bisher größte Rahmenabkommen im Windenergiegeschäft", sagte Rene Umlauft, Chef der
Erneuerbaren Energien bei Siemens. Die Sparte ist im Energiegeschäft Wachstumsbringer und Ertragsperle zugleich. Alleine im zuletzt berichteten dritten Geschäftsquartal von April bis Juni gingen Aufträge über 2,1 Milliarden Euro ein - drei Mal so viele wie noch vor einem Jahr. Die operative Marge lag bei 11,4 Prozent.
Binnen vier Jahren will Siemens zum drittgrößten Hersteller von
Windkraftanlagen weltweit aufsteigen. Heute ist der Konzern eigenen Angaben zufolge die Nummer sechs. Um das Ziel zu erreichen, kooperiert Siemens nun weitreichend mit
E.ON. Die Unternehmen wollen die Leistungsfähigkeit der Windräder erhöhen sowie die Betriebs- und Wartungskosten senken. Die Kooperation sei "ein wichtiger Schritt in der bemerkenswerten Evolution der
Windenergie hin zu einem etablierten Energieträger", sagte Siemens-Manager Umlauft.
Gut die Hälfte der Turbinen aus dem Rahmenabkommen will E.ON in den USA installieren, den Rest in Europa. Die Anlagen sollen in den Jahren 2010 und 2011 errichtet werden. "Das Abkommen ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Versorgungsstrategie von E.ON im Geschäft mit erneuerbaren Energien", sagte der zuständige E.ON-Spartenchef Frank Mastiaux. Der Energieversorger ruft die jeweils 2,3 Megawatt starken Turbinen projektweise ab.