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Sieben Länder schließen sich AKW-Stresstests der EU an

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | AFP

Brüssel/Moskau - Sieben Nicht-EU-Länder haben sich den europaweiten "Stresstests" angeschlossen, mit denen die Sicherheit der Kernkraftwerke überprüft werden soll, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Zu den teilnehmenden Ländern gehören Russland und die Ukraine, dort hatte sich 1986 das Atomunglück von Tschernobyl ereignet. Weitere Länder, die sich an den Tests beteiligen, sind Kroatien, Armenien, die Türkei, Weißrussland und die Schweiz.

Die sieben Staaten wollen die von der EU entwickelten Kriterien zum Vorbild nehmen und die Ergebnisse von Experten aus anderen Ländern überprüfen lassen. Eine entsprechende Erklärung wurde am Donnerstag unterzeichnet. "Nukleare Sicherheit ist unteilbar", sagte Kommissar Oettinger und sprach von einem "großen Schritt vorwärts" für die EU und die Nachbarn in Europa.

In der EU war am 1. Juni der Startschuss für die europaweiten Sicherheitstests aller Kernkraftwerke gefallen. Damit ging die EU international voran. Bei den Tests wird europaweit geprüft, wie die 143 Atommeiler auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Hochwasser oder Flugzeugunglücke vorbereitet sind. Terrorgefahren sind zunächst ausgeklammert. Erste Resultate sollen zum Jahresende vorliegen. Deutschland hat seine Reaktoren bereits geprüft und muss diese Tests nicht wiederholen. Wenn ein Werk durchfällt, müsste es nachgerüstet oder abgeschaltet werden.

Bericht: Russische AKW schlecht auf Katastrophen vorbereitet

Einem offiziellen Bericht zufolge sind die russischen Atomkraftwerke nur unzureichend auf Naturkatastrophen wie beispielsweise Erdbeben vorbereitet. Die "bauliche Stabilität der meisten Kraftwerke" entspreche nicht den "derzeitigen Anforderungen", heißt es in einer von der Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchung, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Dem Papier zufolge wurden in den zehn russischen Atommeilern mit ihren 32 Reaktoren insgesamt 30 Schwachstellen festgestellt. Sie beträfen sowohl die Sicherheit der Kraftwerke bei extremen Naturereignissen als auch unzureichende Notfallpläne für den Katastrophenfall.

Russlands Regierungschef Wladimir Putin hatte als Reaktion auf das Unglück im japanischen Fukushima zuletzt Ende April betont, dass die Atommeiler des Landes mit den "weltweit besten" Sicherheitssystemen ausgestattet seien. Der Chef der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, Sergej Kirijenko, sagte hingegen am Wochenende, in die Sicherheit der Atomanlagen des Landes müssten umgerechnet etwa 180 Millionen Euro investiert werden.