Seehofer kritisiert Röttgens Atom-Politik
Stand: 17.02.2010
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Passau - CSU-Chef Horst Seehofer hat die Vorstellungen von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) zu einer baldigen Abkehr von der Atomenergie kritisiert. "Wir brauchen einen Energiemix auch in Zukunft. Die CSU ist für eine Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke, strikt orientiert an der Sicherheit", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Passauer Neuen Presse". Hinzu komme der nachdrückliche Umbau der Energieversorgung, hin zu mehr regenerativer Energie, sagte Seehofer weiter.
Seehofer sagte, er sehe gar keine Chance, kurzfristig den Strombedarf in Bayern, der derzeit zu 60 Prozent durch Kernenergie gedeckt werde, durch alternative Energien zu ersetzen. "Sichere Kraftwerke trotzdem abzuschalten und dann den Bedarf durch Strom aus unsicheren Kernkraftwerken im Ausland zu decken, wäre an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten."
Röttgen hatte sich ebenfalls für eine längere Laufzeit der Atommeiler ausgesprochen. Jedoch solle die Gesamtlaufzeit der Meiler 40 Jahre nicht überschreiten. Die Bundesregierung werde bis zum Herbst darlegen, wie die Reaktoren schrittweise durch erneuerbare Energien abgelöst werden sollten, hatte Röttgen angekündigt.
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