Schulten neuer Chef beim MVV: Kernkompetenz bleibt Energieverteilung
Stand: 28.02.2003
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Mannheim (dpa/lsw) - Der künftige Vorstandschef des Mannheimer Energieversorgers MVV, Rudolf Schulten, will an der bisherigen Strategie des Unternehmens festhalten. Die MVV Energie AG werde weiterhin "ganz klar" auf die Kernkompetenz der Energieverteilung setzen, sagte der 47-Jährige am Freitag in Mannheim. "Da verdienen wir das Geld."
Der MVV-Aufsichtsratsvorsitzende, Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder (SPD), würdigte Schulten als einen "ausgesprochen strategisch denkenden Menschen". Seine Wahl sei eine gute Entscheidung. "Wir gehen in noch schwierigere Zeiten", sagte Widder. Grund sei ein Einzelurteil des Kartellamts zur Gebührenhöhe bei der Nutzung von Netzen. Falls diese Vorschrift bundesweit umgesetzt würde, müssten sich Netzeigentümer wie die MVV auf Einbussen von 15 bis 20 Prozent einstellen. "Das ist dramatisch", sagte Widder.
Widder will dem Aufsichtsrat vorschlagen, ein Vorstandsressort für Marketing und Vertrieb zu gründen. Dieses vierte Ressort soll mit dem Vorstandsvorsitzenden der Energieversorgung Offenbach, Karl-Heinz Trautmann, besetzt werden.
Schulten sagte, er strebe auch künftig die Akquisition von Stadtwerken als Verteilern von Strom und Gas an. In dieser Funktion seien Kundennähe und -freundlichkeit besonders wichtig. "Das muss unsere Stärke sein, dann sind wir nicht ohne weiteres angreifbar." Der in Göttingen geborene Manager war in Lützelsachsen an der Bergstrasse und in Aachen aufgewachsen und studierte in Köln Betriebswirtschaft. Er ist mit einer Französin verheiratet und hat drei Kinder. Unter anderem arbeitete er bei der Ruhrgas AG und dem Berliner Gasversorger Gasag. 2002 wurde er zum Vorstandsmitglied bei der Vattenfall-Europe-Tochter Bewag bestellt.
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