Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Windmüller haben 2002 eine
gute Ernte eingefahren. Die Windkraftanlagen erzeugten rund 3,16
Milliarden Kilowattstunden, dies sind 24,3 Prozent des im Land
verbrauchten Stroms von gut 13 Milliarden Kilowattstunden, berichtete
Energieminister Claus Möller (SPD) am Donnerstag in Kiel. Von den
2469 Windkraftanlagen entstanden 170 im vergangenen Jahr. Die neuen
Anlagen sorgten für einen Anstieg des Stroms aus Windenergie um 0,9
Milliarden Kilowattstunden gegenüber 2001.
Der produzierte Windstrom entspreche in etwa dem
Stromverbrauch
der vier kreisfreien Städte, Kiel, Lübeck, Neumünster und Flensburg,
sagte Möller. Er gehe davon aus, dass es gelingen könnte, mit den
geplanten
Offshore-Anlagen in Nord- und Ostsee sowie mit dem
Repowering der bestehenden Anlagen an Land - mehrere kleinere Anlagen
werden durch weniger, aber größere und leistungsfähigere ersetzt -
bis zum Jahr 2010 den Anteil des verbrauchten Stroms zu 50 Prozent
aus Windkraft zu decken.
Die Windanlagenbetreiber im Norden haben nach Mitteilung des
Ministers 2002 rund 275 Millionen Euro eingenommen. Rund 4000
Arbeitsplätze sind in Schleswig-Holstein durch die Nutzung der
Windenergie entstanden.
Das Interesse an Windparks auf See ist offensichtlich groß.
Energiestaatssekretär Wilfried Voigt (Grüne) betonte, dass das
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie bereits die Genehmigung
für den Offshore-Windpark «Butendiek», 35 Kilometer westlich von Sylt
erteilte habe. Dieser Windpark mit einer Leistung von 240 Megawatt
ist nach Ansicht Voigts der erste genehmigte Offshore-Windpark
Deutschlands, der sich wirtschaftlich rechnen werde. Für das
Genehmigen dieser Anlagen auf See würden strenge EU-Naturschutzregeln
angewandt.
Geplant sind Offshore-Anlagen in der Lübecker und Mecklenburger
Bucht, 60 Kilometer westlich von Sylt sowie zwei Anlagen 25 Kilometer
nördlich von Helgoland. Die installierte Leistung dieser Anlagen auf
See soll insgesamt 1500 Megawatt betragen.