Schimmelgefahr: Bei gut gedämmten Wohnungen anders lüften
Stand: 10.03.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Köln - Energetisch sanierte Altbauten und Neubauten im Niedrigenergie- oder Passivhausstandard stellen besondere Ansprüche an das Lüftungsverhalten der Bewohner. Die Wohnungen sind so gut gedämmt, dass der Luftaustausch allein durch Fugen und Ritzen nicht mehr ausreichend ist. "Da muss man unbedingt nachhelfen, sonst kann es zu feucht werden und es kann Schimmel entstehen", betont Kai Zitzmann, Sachverständiger beim TÜV Rheinland.
Gelüftet werden soll regelmäßig, am besten stündlich. Im Winter reichen ein bis zwei Minuten mit Durchzug, im Sommer sollten es dagegen bis zu zehn Minuten pro Stunde sein. Für alle, die es zeitlich nicht schaffen, so häufig die Fenster zu öffnen, empfiehlt der Experte eine Lüftungsanlage. Sie lasse sich problemlos nachinstallieren. Werde in das System eine Wärmerückgewinnung integriert, könnten die Heizkosten um ein Vielfaches verringert werden.
Wie hoch die Heizung aufgedreht sein sollte, hängt von der Nutzung eines Raumes ab. Im Schlafzimmer reicht eine Durchschnittstemperatur von 17 Grad Celsius, im Wohnzimmer sind dagegen 20 Grad ratsam. Die Türen zu weniger beheizten Räumen wie dem Treppenhaus sollten stets geschlossen bleiben. Wichtig ist auch, das Badezimmer kontinuierlich zu heizen, und nicht nur vor dem Baden oder Duschen. Sonst erwärmt sich die Raumluft, während die Wände kalt bleiben. Wasserdampf kann dann an den Wänden kondensieren und Schimmel entsteht.