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Sarkozy will eine Milliarde Euro in die Atomkraft stecken

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Paris - Während Deutschland aus der "Übergangstechnologie" Kernkraft aussteigt, investiert Frankreich in die "Atomkraft der Zukunft". Mindestens eine Milliarde Euro soll für die Förderung der Atomindustrie aufgewendet werden, wie der französische Präsident Nicolas Sarkozy am Montag in Paris ankündigte. Damit solle die Entwicklung von Kernreaktoren der vierten Generation finanziert werden. "Zudem werden wir beträchtliche Mittel zur Verfügung stellen, um die Sicherheit der Atomkraftwerke zu verbessern", so Sarkozy.

"Frankreich hat bereits einen großen Vorsprung auf dem Gebiet", sagte er. Dass die französische Atomindustrie in jüngster Vergangenheit Ausschreibungen verloren habe, liege vor allem daran, dass ihre Reaktoren besonders sicher und deswegen teurer seien. Frankreich bietet den von Areva und Siemens entwickelten Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) an. Von diesem Reaktor der dritten Generation ist noch kein einziger in Betrieb; erste EPR-Kraftwerke sind in Finnland und Frankreich im Bau.

In erneuerbare Energien will Frankreich 1,3 Milliarden Euro investieren, unter anderem in die Entwicklung von Offshore-Windkraftanlagen. "Wir brauchen uns nicht von einer Form von Energieproduktion zu verabschieden, wir entwickeln alle zusammen", sagte Sarkozy.

Ein Ausstieg aus der Atomkraft sei für Frankreich undenkbar, bekräftigte Sarkozy. Atomkraft sei saubere Energie, weil sie kaum klimaschädliche Treibhausgase produziere, und Frankreich sichere sich auf diese Weise seine Energie-Unabhängigkeit.

Die Finanzzusagen sind Teil eines bereits Ende 2009 angekündigten Investitionsprogramms über 35 Milliarden Euro, das über eine Staatsanleihe finanziert werden soll. Die französische Regierung geht davon aus, dass das Programm weitere private Investitionen in Höhe von 25 Milliarden nach sich zieht.

Gerade in der Krise müsse in Zukunftsprojekte investiert werden, insbesondere in Forschung und Bildung, sagte Sarkozy. Bis Ende 2011 würden bereits 20 Milliarden aus dem Programm investiert werden.