Sachsen wollen Energie sparen
Stand: 15.10.2005
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Dresden (dpa) - Bei ständig steigenden Kosten für Strom, Gas und Öl wird für Eigenheimbesitzer und Mieter der rationelle Energieeinsatz eine wichtige Sparmöglichkeit. Hände ringend werden Lösungen gesucht, um kostengünstig eine warme Stube und heisses Wasser zu erhalten. Immer mehr Sachsen tauschen alte Heizungsanlagen aus. Die Handwerker im Bereich Sanitär, Heizung und Klima sind auf die Nachfrage vorbereitet.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entscheiden sich Häuslebauer immer mehr für andere Energievarianten als für Kohle und Koks, Öl, Gas oder Strom. Wurden 2003 von 5405 neuen Einfamilienhäusern 4045 mit Gas und 366 mit Öl beheizt, wurde 2004 bei 4885 neuen Häusern in 332 von ihnen auf Ölheizung und in 3716 auf Gas gesetzt. Die Zahl "sonstiger Energiequellen" wie Solarthermie und Heizung mit Holzpellets stieg von 2003 auf 2004 von 609 auf 627.
"Die Kunden wollen wissen, wie man ein Haus warm bekommt oder heisses Wasser zum Baden und Waschen erhält, ohne einen Euro zu viel auszugeben", sagt Auerbach. Heizungs- und Sanitärinstallateure, Klempner sowie Kachelofen- und Luftheizungsbauer sind auch gefragt, wenn es um den nachträglichem Einbau in bestehende Systeme geht. Dazu helfen sie beim Aufspüren von "Energiefressern": wie sieht der Warmwasserbedarf aus, sind alle Leitungen, Fenster, Wände und das Dach isoliert.
"Früher war ein Kamin oder Kachelofen, der ins neue Eigenheim kam, oft nur Luxus", sagt er. Heute zeigt die Holzheizung: Hier wohnt ein Sparfuchs. Die Kunden suchen aber nicht nur einen Ofen für die gute Stube, sondern auch einen modernen Kessel für den Keller. Die sollen mit preiswertem Holz oder mit Pellets beschickt werden.
Im Freistaat steigt deshalb auch die Nachfrage nach Brennholz: etwa 8,5 Prozent des eingeschlagenen Holzes werden verfeuert. Der Verkauf hat sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Nach Angaben des Umweltministeriums können mit Holzhackschnitzeln betriebene Heizungen im Vergleich zu Gas und Öl ein Einsparpotenzial von bis zu 37 Prozent haben. So kostet derzeit der jährliche Verbrauch von 2500 Litern Heizöl rund 1575 Euro. Das entspricht etwa dem Energiewert von fünf Tonnen Holzhackschnitzeln für etwa 850 Euro.
Die steigende Zahl von Kollektorflächen auf sächsischen Dächern zeigen eine weitere Entwicklung. "Solarthermie ist eine Alternative, Sonne für Heizung und Warmwasserbereitung zu nutzen", sagt Auerbach. Ein Quadratmeter Solarfläche spare 60 bis 80 Liter Heizöl im Jahr. Mit einer Anlage von fünf Quadratmetern lassen sich in einem Einfamilienhaus mit vier Personen 200 Liter einsparen.
Auch wenn die Anschaffungskosten höher seien, amortisiere sich auf Dauer die Solaranlage. Dazu gebe es Förderung von 120 bis 135 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Auch Photovoltaikanlagen, mit denen aus Sonne Strom entsteht, stossen auf immer mehr auf Interesse. Nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, zuständig für die Förderung von Solaranlagen und von Heizungen mit Pellets, gibt es hier eine grosse Nachfrage. Während von Januar bis September 2004 rund 2200 Anträge auf Förderung gestellt wurden, waren es in den ersten neun Monaten diesen Jahres bereits 3930.