Sachsen will Schadenersatz für ausgesetzten Atommülltransport
Stand: 17.01.2011
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Dresden/Chemnitz - Wegen der Aussetzung des Atommülltransports ins russische Majak drohen dem Bund nun Regressansprüche von Sachsen. Das Bundesland hat bereits mehrere Millionen Euro für die Lagerung des Atommülls in Ahaus bezahlt. "Wir prüfen, ob der Freistaat Schadenersatzforderungen stellen kann", teilte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums am Montag in Dresden mit. Die Transporte hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wegen der Zweifel an der Sicherheit in der Aufbereitungsanlage in Majak ausgesetzt.
Nach Informationen der Chemnitzer "Freien Presse" (Montag) hat das Ministerium Anwälte eingeschaltet, die sich mit der Möglichkeit befassen, bis zu sieben Millionen Euro vom Bund einzufordern. Zu den Folgen des Ende 2010 gescheiterten Transports von knapp 1000 Brennelementen in 18 Castor-Behältern nach Russland befinde sich auch die Staatskanzlei im Gespräch mit dem Bund, hieß es am Montag. Das Material war zu DDR-Zeiten im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf genutzt worden und lagert seit 2005 im Zwischenlager Ahaus.