RWE zieht sich aus rumänischem AKW-Projekt zurück
Stand: 20.01.2011
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Essen - Der Energiekonzern RWE hat seine Pläne zum Bau eines Atomkraftwerks im rumänischen Cernavoda an der Donau zurückgezogen. Auch die Partnerunternehmen GDF Suez und Iberdrola stiegen aus dem Projekt aus, wie RWE am Donnerstag mitteilte.
Als Grund hieß es, wirtschaftliche und marktbedingte Unsicherheiten - vor allem durch die Finanzkrise - stellten notwendige Investitionen in Frage. Wegen möglicher Erdbebengefahr war das Projekt umstritten. RWE betonte aber, die Entscheidung habe nichts mit der technischen Qualität des Kraftwerks zu tun.
Der Essener Versorger und die Partnerunternehmen wollten in Cernavoda zwei Kernkraftblöcke mit einer Leistung von insgesamt 1,4 Gigawatt bauen. RWE hielt gut neun Prozent an dem 2008 gegründeten Gemeinschaftsunternehmen, GDF Suez und Iberdrola jeweils genauso viel. Der Rückzug von dem Kraftwerksvorhaben berühre aber nicht das Bekenntnis zum rumänischen Energiemarkt, betonte RWE.
Allgemein schreckt Investoren derzeit aber die unsichere Ausgangssituation in der Region ab. Die Finanzkrise hat dort auf den Stromverbrauch und die Strompreise gedrückt. Zudem hat die rumänische Regierung im vergangenen Jahr Umstrukturierungen für den heimischen Energiemarkt eingeleitet, deren Auswirkungen die Akteure noch nicht ausreichend einschätzen können.