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RWE will Sparziel verdoppeln

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Essen/Düsseldorf - Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE  will einem Pressebericht zufolge sein laufendes Sparprogramm drastisch verschärfen. Angesichts sinkender Gewinne wegen der Energiewende wolle Vorstandschef Peter Terium die jährlichen Kosten nun um zwei Milliarden Euro senken, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstag). Das wäre doppelt so viel wie bislang geplant. Der drastische Verfall der Gewinne in der Stromerzeugung zwinge den Konzern, "noch einmal mindestens eine Milliarde Euro" zu sparen, zitierte die Zeitung aus Konzernkreisen. RWE wollte den Bericht nicht kommentieren.

Terium will laut Zeitung seine Pläne dem Aufsichtsrat im September bei einer zweitägigen Klausurtagung in Warschau vorstellen. Der Manager selbst hatte wiederholt angedeutet, dass der Konzern weiter sparen muss. Er hatte vor einem Jahr, als er Jürgen Großmann an der Spitze des Energiekonzerns ablöste, das Programm "RWE 2015" mit dem Einsparziel von einer Milliarde Euro verkündet. Dabei stand vor allem die IT sowie die Verwaltung wie Personal und Rechnungswesen im Mittelpunkt. Unter anderem sollten 2.400 Stellen gestrichen oder verlagert werden - beispielsweise ins polnische Krakau.

Seitdem hat sich die Situation weiter verschlechtert. Wegen des Booms erneuerbarer Energien sind die Großhandelspreise für Strom eingebrochen. Deshalb soll jetzt laut Zeitung die Kraftwerkssparte RWE Generation, die von den bisherigen Sparvorgaben noch weitgehend unbehelligt geblieben ist, einen großen Beitrag liefern. Terium habe dazu ein zusätzliches Programm, "RWE Neo", aufgelegt, über das er Mitte Juli schon die Belegschaft informierte. Es solle mindestens 500 Millionen Euro, vermutlich aber eher 600 bis 700 Millionen Euro pro Jahr einbringen.

RWE prüft dem Blatt zufolge in diesem Zusammenhang auch, im großen Stil schlecht ausgelastete Kraftwerke zu schließen. Terium habe Anlagen mit einer Leistung von zusammen 10.000 Megawatt, das entspricht rund einem Fünftel der Gesamtkapazität, "unter kritische Beobachtung" gestellt.

Am Montag hatte bereits die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet, dass sich auch die Verwaltung auf stärkere Einschnitte einstellen muss. Der Bereich solle mindestens 100 Millionen Euro zusätzlich beitragen. Das neue Sparziel des Konzerns dürfte laut "Handelsblatt" 2016 oder 2017 erreicht werden.