RWE will Konzernspitze straffen: Hälfte der Beschäftigten in Konzernzentrale muss gehen
Stand: 17.03.2010
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Hamburg - Der Energieriese RWE krempelt sein Führungsmodell um. Vorstandschef Jürgen Großmann kündigte im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) an, eine deutliche Straffung der Struktur an der Konzernspitze vornehmen zu wollen. "Wir sind jetzt dabei, die Rolle der Holding neu zu definieren", erklärte Großmann. "Wenn wir uns unsere Flexibilität erhalten wollen, müssen wir an die Kosten ran. Die Zahl der Beschäftigten in der Konzernzentrale werden wir etwa um die Hälfte verringern", so Großmann. Derzeit arbeiten etwa 840 Mitarbeiter in der Holding.
In internen Umfragen kritisieren RWE-Mitarbeiter häufig zu lange Entscheidungswege. "Man kann durch die Vorgabe von Finanzzielen oder durch Eingriffe in operative Abläufe führen, heute haben wir bei RWE eine Mischform", gestand Großmann zu. Neben zwei operativen Ressorts für In- und Ausland gibt es die funktionalen Ressorts Strategie, Finanzen und Personal. Auf Details des geplanten Umbaus mochte sich Großmann nicht festlegen: "Wir prüfen verschiedene Modelle."
Auf anfängliche Irritationen nach seinem Start beim Essener Traditionskonzern angesprochen, sagte Großmann: "Manche haben sich zu Beginn an meinem Stil gerieben, haben mich als polternd empfunden. Aber dann haben sie gemerkt, dass ich eigentlich gutmütig bin", sagte er. Dennoch sei jedem klar geworden, "dass ich es mit Strukturveränderungen wie der Auflösung der Zwischenholding RWE Energy ernst meine".