RWE will Investitionen in erneuerbare Energien einfrieren
Stand: 20.10.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Hamburg - Nachdem die Laufzeiten für deutsche Atommeiler verlängert wurden, will der Stromkonzern RWE seine Investitionen in erneuerbare Energien vorerst einfrieren. "Wir investieren sehr stark - mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr. Steigen wird dieses Volumen kurzfristig nicht, weil uns erst einmal Erträge durch die Politik weggenommen werden", äußerte sich RWE-Chef Jürgen Großmann gegenüber dem Magazin "Stern". Großmanns Aussage zielt auf die Brennelementesteuer und die Abgaben an den neuen Fonds für erneuerbare Energien.
Langfristig wolle der Konzern die Ausgaben "schon erhöhen", sagte Großmann. Der Ausbau erneuerbarer Energien habe für das Unternehmen "strategische Bedeutung". Der RWE-Chef plädierte dafür, den Umstieg auf erneuerbare Energien nicht am technisch Machbaren auszurichten: "Technisch geht theoretisch immer mehr als im realen Leben." Deutschland müsse beim Strompreis wettbewerbsfähig bleiben. "Das geht noch lange Zeit nur mit Atom- und Kohlekraft", sagte Großmann. Man müsse die Energiewirtschaft umbauen, aber das gehe nur so, "dass sprichwörtlich das Haus während des Umbaus bewohnbar bleibt".