RWE will bis 2015 C02-Ausstoß um ein Drittel senken
Stand: 24.12.2009
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Essen - Der Energiekonzern RWE aus Essen will bis 2015 seinen CO2 Ausstoß um 56 auf 116 Millionen Tonnen senken. Das wäre ein Drittel weniger als 2008, sagte Strategievorstand Leonhard Birnbaum. Damit will RWE dann den Durchschnitt der Wettbewerber erreichen. Bislang liegt der kohlelastige Konzern deutlich darüber, was zu hohen Kosten im Handel mit CO2-Zertifikate führt. Als Zwischenziel ist bis 2012 eine Reduzierung des Ausstoßes um 20 Prozent vorgesehen. Wie es nach 2015 weitergeht, ist laut Birnbaum noch offen und hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab, die derzeit beim Klimagipfel in Kopenhagen verhandelt werden.
Einkalkuliert hat RWE in seinen Zielen allerdings, dass es eine Verlängerung der Laufzeit Kernkraftwerke gibt. Die beiden Blöcke Biblis A und B stehen zusammen für eine Minderung von 15 Millionen Tonnen CO2 in der Berechnung. "Sollte es keine Laufzeitverlängerung geben, können wir alte Kohlekraftwerke nicht wie vorgesehen stilllegen", erklärte Birnbaum. Die Erneuerbaren Energien sollen bis 2015 den CO2-Ausstoß von RWE um 8 Millionen Tonnen sinken lassen, Kraftwerksneubauten um weitere 15 Millionen Tonnen. Zudem sind 18 Millionen Tonnen Einsparungen durch die im Kyoto-Protokoll vorgesehenen Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern eingeplant.
Im Rahmen des so genannten Clean Development Mechanism (CDM; "Mechanismus zur umweltverträglichen Entwicklung") können die Konzerne ihre Klimabilanz verbessern. RWE will sich etwa an 120 Projekten bis 2020 beteiligen. Mit dem Kyoto-Protokoll läuft allerdings nicht nur der internationale Emissionshandel, sondern auch die rechtliche Grundlage für grenzüberschreitende Klimaschutzprojekte aus. Beim Klimagipfel in Kopenhagen wird auch über die Zukunft dieser Projekte entschieden. RWE sprach sich deutlich für den Erhalt von CDM aus. Dies sei ein transparentes, marktwirtschaftliches Instrument für mehr Klimaschutz auch in Entwicklungsländern, erklärte Birnbaum. "Das ist aus unserer Sicht viel besser, als einfach mehr Geld zu verteilen."