RWE verzichtet vorerst auf Zwischenlager in Mülheim-Kärlich
Stand: 08.09.2008
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Mülheim-Kärlich (dpa) - Der Kraftwerksbetreiber RWE verzichtet vorerst auf ein Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle am früheren Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich bei Koblenz. Der entsprechende Antrag ruhe derzeit, bestätigte Kraftwerksleiter Walter Hackel am Freitag auf Anfrage.
Die beim Abriss des Atomkraftwerks anfallenden Abfälle werden derzeit im Reaktorhilfsanlagengebäude gelagert. Kleine Mengen radioaktiven Materials können laut Hackel noch in das Zwischenlager Gorleben gebracht werden.
Grünen-Landesvorstandssprecherin Eveline Lemke bezeichnete das Reaktorhilfsanlagengebäude als "nicht genehmigtes Zwischenlager". Zudem bezweifelte sie, dass Gorleben noch radioaktive Abfälle aufnehmen könne, weil das Lager voll sei.
Der Atommeiler Mülheim-Kärlich war 1988 nach einer Gesamtbetriebszeit von nur 13 Monaten abgeschaltet worden, weil die Erdbeben- und Vulkanismusgefahr nicht ausreichend bedacht worden war. Im Sommer 2004 hatte die Demontage begonnen.