RWE verzeichnet Gewinnrückgang - Gasgeschäft ist rückläufig
Stand: 12.05.2011
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Essen - Wie erwartet hat RWE, der zweitgrößte Energieversorger Deutschlands,
Die Branche brauche zügig klare Rahmenbedingungen, forderte RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann laut Pressemitteilung mit Blick auf künftige Investitionen in den Umbau des Energiesystems. Wie das Essener Unternehmen mitteilte, ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in den ersten drei Monaten um 4,1 Prozent auf 3,426 Milliarden Euro zurück. Während das Gashandelsgeschäft deutlich unter Vorjahr abschloss, gab es bei der Förderung und im britischen Energiegeschäft Zuwächse.
Das betriebliche Ergebnis, bei dem Abschreibungen mit eingerechnet sind, ging um 5,4 Prozent auf 2,827 Milliarden Euro zurück. Das für die Dividendenberechnung maßgebliche sogenannte nachhaltige Nettoergebnis - hier sind Absicherungsgeschäfte im Energiehandel herausgerechnet - fiel um 7,5 Prozent niedriger aus und erreichte 1,609 Milliarden Euro. Der Umsatz indes lag bei 15,754 Milliarden Euro, das war ein Plus von 3,2 Prozent. Grund war unter anderem der steigende Ölpreis. Analysten hatten im Schnitt bei allen Kennzahlen schlechtere Daten erwartet. Vorbörslich legte die Versorger-Aktie zu.
Prognose unter Vorbehalt bestätigt
Angesichts eines erwarteten drastischen Einbruchs im Gesamtjahr fielen die Rückgänge im ersten Quartal noch moderat aus. Die Prognose für das Gesamtjahr - aufgestellt noch vor der Katastrophe von Fukushima und dem Atom-Moratorium der Bundesregierung - bestätigte das Unternehmen unter Vorbehalt: Danach soll das betriebliche Ergebnis um 20, der bereinigte Konzerngewinn gar um 30 Prozent zurückgehen. Die anstehenden politischen Entscheidungen über die Zukunft der Kernkraft in Deutschland würden zeigen, ob und in welcher Höhe RWE 2011 mit zusätzlichen Ergebnisbelastungen rechnen müsse, hieß es.
Die mittelfristige Prognose blieb ebenfalls unberührt, wie eine Sprecherin auf Nachfrage bestätigte: Danach soll der bereinigte Konzerngewinn bis 2013 mit 2 Milliarden Euro fast nur noch die Hälfte vom 2010er-Ergebnis betragen.
RWE klagt gegen Moratorium
Die Belastung aus der mit dem Moratorium einhergehenden Abschaltung des RWE-Kernkraftwerks Biblis A hatte RWE zuletzt auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert. Das Unternehmen klagt als einziger der deutschen Kernkraftbetreiber dagegen. Mittelfristig hält es der Konzern aber sogar für möglich, von einem schnelleren Atomausstieg profitieren zu können - mithilfe des wegen eines verknappten Angebots steigenden Strompreises.