RWE verschärft Sparprogramm: weitere 2400 Stellen gestrichen
Stand: 14.08.2012
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Essen - Alles im Dienste der Wettbewerbsfähigkeit: Deutschlands zweitgrößter Energieversorger verschärft sein Sparprogramm und streicht weitere 2400 Arbeitsplätze weltweit. Zuvor war bereits der Abbau von 8000 Stellen beschlossen worden.
Hiermit bestätigen sich Berichte der vergangenen Wochen. Nach dem Krisenjahr 2011 konnte sich RWE in den ersten sechs Monaten zumindest operativ verbessern. Zwar belasten sinkende Strommargen und Probleme im Gasgeschäft, dank des Wegfalls von Einmaleffekten im Zusammenhang mit dem Atomausstieg fiel das betriebliche Ergebnis jedoch etwas besser aus als im Vorjahreszeitraum.
"Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach, sagte der seit Anfang Juli amtierende Vorstandsvorsitzende Peter Terium. Er verwies unter anderem auf Belastungsfaktoren wie rückläufige Kraftwerksmargen und einen zunehmenden Wettbewerb im Strom- und Gasvertrieb. Künftig sollen Querschnittsfunktionen gebündelt werden, dazu prüft RWE unter anderem eine Verlagerung oder Auslagerung bestimmter Funktionen.
Neue Konzernsparte geplant
Außerdem ist die Gründung einer neuen Konzernsparte geplant. Darin soll das Erzeugungsgeschäft mit sämtlichen Kohle- und Gaskraftwerken von RWE in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden gebündelt werden. Die neue Sparte soll als Socieatas Europaea (SE) mit Sitz in Deutschland Anfang 2013 an den Start gehen. Ziel ist es mit dem Programm, das unter dem Namen "RWE 2015" läuft, bis Ende 2014 eine weitere Milliarde Euro pro Jahr einzusparen.
In den ersten sechs Monaten sank der Umsatz um 1,3 Prozent auf 27,090 Milliarden Euro. Das betriebliche Ergebnis stieg jedoch um 9,0 Prozent auf 3,642 Milliarden Euro. Ein Grund dafür waren auch neu verhandelte Gasbezugsverträge mit der Firma Statoil. Das um eine Reihe von Sondereffekten bereinigte sogenannte nachhaltige Nettoergebnis ging im ersten Halbjahr minimal auf 1,665 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit etwas schlechteren Zahlen gerechnet, nur beim Nettoergebnis hatten sie eine leichte Verbesserung erwartet.
Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern. RWE geht davon aus, in diesem Jahr ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres zu schaffen. 2011 war der bereinigte Gewinn um ein Drittel auf 2,5 Milliarden Euro gefallen.