RWE und E.ON werden Strompreise erhöhen, Bewag und EnBW nicht
Stand: 18.11.2003
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Hamburg (dpa) - Die Energiekonzerne RWE und E.ON haben in mehreren Versorgungsgebieten Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel beantragt, schweigen sich über Details aber noch aus. Ein RWE-Sprecher sagte der dpa am Dienstag, betroffen seien Versorgungsgebiete in Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Auch e.on bayern als einer der sieben Regionalversorger des Konzerns habe eine Preiserhöhung beantragt, sagte ein Sprecher von E.ON Energie in München. Die Sprecher beider Unternehmen wollten keine Angaben zur Höhe der angestrebten Tariferhöhung machen, die noch genehmigt werden müsse.
Der Stromversorger Energie Baden-Würtemberg (EnBW) teilte auf Anfrage mit, dass es keine Pläne für Preiserhöhungen zum Jahreswechsel gebe. Bei EnBW sei der allgemeine Tarif bereits zum 1. September um rund fünf Prozent erhöht worden, sagte ein Sprecher. Auch der Berliner Stromversorger Bewag, Tochter des viertgrössten deutschen Stromkonzerns Vattenfall Europe, will den Strompreis unverändert lassen. "Wir haben in der Vergangenheit eben besser kalkuliert als einige Konkurrenten", sagte der Sprecher. Ausserdem machten sich die Synergie-Effekte der Verschmelzung mit anderen Regionalversorgern zum Vattenfall-Europe-Konzern bemerkbar. Die Bewag hatte die Tarife zuletzt Anfang 2002 angehoben.
Der Verband der Elektrizitätswirtschaft wollte keine genaue Prognose zur künftigen Entwicklung der Strompreise abgeben. "Es ist aber eher eine steigende Tendenz zu erwarten", sagte eine Sprecherin. Im Grosshandel haben sich die Preise seit Beginn des Jahres um etwa 30 Prozent erhöht. Grund dafür ist auch der trockene Sommer, in dem bei einigen Atomkraftwerken die Produktion zeitweise gedrosselt und bei Wasserkraftewerken sogar ganz eingestellt wurde.
In den ersten Jahren nach der Liberalisierung des Strommarkts 1998 gingen die Preise zunächst deutlich zurück. Mittlerweile sind sie nach einer Übersicht des Verbandes aber fast wieder auf dem Niveau von damals. Nach Angaben des Elektrizitätsverbandes ist dies vor allem auf den gestiegenen Anteil von Steuern und Abgaben zurückzuführen. Im Durchschnitt zahlt ein Drei-Personen-Haushalt demnach etwa 50 Euro pro Monat.