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RWE startet Testbetrieb für High-Tech-Stromkabel

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen - RWE hat am Mittwoch mit dem Testbetrieb eines Supraleiter-Stromkabels begonnen, das nach Angaben des Versorgers fünfmal mehr Strom transportieren kann als herkömmliche Erdkabel. Das in der Essener Innenstadt verlegte High-Tech-Kabel wird dafür auf Minus 200 Grad gekühlt - laut RWE ist es weltweit einzigartig. Das Unternehmen erhofft sich vor allem Vorteile in dicht besiedelten und bebauten Regionen. Innerstädtische Umspannstationen könnten mit dem Kabel wegfallen.

Allerdings ist es teuer. Der Testbetrieb soll zwei Jahre andauern, erklärte RWE bei der Feier zur Inbetriebnahme. Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit müssten geprüft werden.

Energieversorger erhoffen sich Kosteneinsparungen

Vor rund einem Jahr hatte die Verlegung des rund einen Kilometer langen Hochleistungskabels begonnen. Hersteller und Energieversorger erhoffen sich von der Technik, für die der deutsche Physiker Georg Bednorz 1987 den Nobelpreis bekommen hatte, auf Dauer erhebliche Kosteneinsparungen. Die Supraleitungen könnten in bestehende Kabelschächte verlegt werden.

Kabelkosten sind hoch und wurden vom Bund gefördert

Die reinen Kabelkosten betragen nach Angaben des Herstellers Nexans Deutschland rund eine Million Euro je Kilometer und damit etwa zwei- bis dreimal so viel wie herkömmliche Erdkabel. Die Industrie hofft auf deutlich sinkende Kabelpreise, sollte sich die Technik durchsetzen. Insgesamt hat das Projekt 13,5 Millionen Euro gekostet. 5,9 Millionen Euro stammen aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.