RWE startet Entwicklung eines Wärmespeichers für Kraftwerke
Stand: 20.03.2009
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Essen - RWE Power startet die Entwicklung eines Hochtemperatur-Wärmespeichers für Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke (GuD). Gemeinsam mit dem Institut für Technische Thermodynamik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie den Unternehmen ThyssenKrupp Xervon Energy und Paul Wurth Gruppe soll das Projekt in den nächsten Jahren vorangetrieben werden, wie das Unternehmen am Freitag in Essen mitteilte. Die Investitionskosten sind nach Angaben eines Sprechers derzeit noch nicht bekannt, da es sich um ein neuartiges Verfahren handelt.
Für die Projektentwicklung sind rund zweieinhalb Jahre veranschlagt. Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Entwicklungsphasen streben die Kooperationspartner den Bau einer Pilotanlage mit einer Leistung von zehn Megawatt an. Möglicher Standort ab 2011 könnte das Heizkraftwerk von RWE Power in Dortmund sein.
Die Integration eines solchen Speichers in den Kraftwerksprozess erlaubt die zeitliche Entkopplung der Strom- und Wärmebereitstellung, wie es hieß. So ermöglicht das Verfahren etwa, dass am Tage die über den Kundenbedarf hinaus produzierte Wärme im Speicher "geparkt" wird und nachts - bei abgeschalteter Gasturbine - zur Verfügung gestellt werden kann. Diese Trennung ist bei GuD-Kraftwerken, die in der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden und einen hohen Brennstoffausnutzungsgrad sowie niedrige Kohlendioxid-Emissionen vorweisen, bislang nicht möglich.
"Wir wollen die Einsatzmöglichkeiten der effizienten und ressourcenschonenden Kraft-Wärme-Koppelung erweitern, indem wir diese Kraftwerke noch flexibler einsetzen. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender, nicht bedarfsorientierter Kapazitäten im Erzeugungspool - etwa aus immer größeren Offshore-Windparks - erhöhen sich die Flexibilitätsanforderungen an unsere Kraftwerke", erklärte der Vorstandsvorsitzende der RWE Power, Johannes Lambertz.