RWE plant Verkauf von 75 Prozent seiner Netzsparte Amprion
Stand: 22.06.2011
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München - RWE plant offenbar den Verkauf eines Großteils seiner Netzsparte Amprion. Bis Ende Juni sollen 75 Prozent der Amprion-Anteile den Besitzer wechseln, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise berichtete. Die Abspaltung der wertvollen Stromnetze solle laut Bankenkreisen knapp eine Milliarde Euro in die klammen Kassen des Energiekonzerns spülen.
Die Tochter Amprion betreibt das 11.000 Kilometer lange Hochspannungsnetz, das mehr als 25 Millionen Kunden in West- und Süddeutschland mit Strom versorgt. Die Commerzbank-Tochter Commerz Real werde im Auftrag von RWE in Kürze den Verkauf an bis zu acht Investoren aus der Finanzbranche besiegeln, hieß es weiter. Dazu solle auch der Allianz-Konzern gehören. Die Käufer würden zusammen drei Viertel der RWE-Tochter übernehmen. RWE selbst werde eine Sperrminorität von 25 Prozent behalten und sich die technische Führung des Netzbetriebs sichern. RWE, die Commerzbank und die Allianz hätten einen Kommentar abgelehnt.
Großmann trifft sich mit Gazprom-Chef
Für den RWE-Konzern dürfte das dem Bericht zufolge erst der Beginn eines noch größeren Umbaus sein. Die RWE-Spitze prüfe offenbar weitere internationale Partnerschaften und suche dabei auch die Nähe zu Russlands finanzstarkem Rohstoffkonzern Gazprom. RWE-Chef Großmann werde in Kürze zu bislang geheim gehaltenen Gesprächen mit Gazprom-Chef Alexej Miller zusammentreffen.
Das Treffen solle in Russland stattfinden, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf das Umfeld Millers, der zuletzt sein grundsätzliches Interesse an einer Expansion auf dem deutschen Markt angemeldet hatte. Ein RWE-Manager habe ein Treffen bestätigt. "Es geht um die laufenden Geschäftsbeziehungen zwischen unseren Häusern", habe aus dem Konzern verlautet.