RWE: Kündigungen möglich, Kommunen wollen nicht blockieren
Stand: 10.12.2015
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Köln/Essen - Beim angeschlagenen Energieriesen RWE kann es im Zug der geplanten Aufspaltung auch zu Kündigungen kommen. Die kommunalen Anteilseigner werden nicht blockieren. In der alten RWE mit den Gas-, Kohle- und Atomkraftwerken würden Stellen wegfallen, sagte Konzern-Chef Peter Terium dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag).
Dafür sollten in der neuen Tochter mit den erneuerbaren Energien Jobs entstehen. Die Verschiebungen zwischen den Bereichen sollten "so sozialverträglich wie möglich erfolgen", betonte Terium. "Ausschließen kann man aber nichts - dazu sind die Änderungen zu weitreichend." Das Konzept zur Aufspaltung wird am Freitag im RWE-Aufsichtsrat debattiert.
Kommunale Aktionäre tragen Pläne mit
Die einflussreichen kommunalen Aktionäre von RWE wollen die geplante Aufspaltung einem weiteren Pressebericht zufolge nicht blockieren. "Wir haben zwar große Bedenken, was unsere eigene Position angeht, im Prinzip tragen wir die Pläne aber mit", zitierte das "Handelsblatt" am Donnerstag einen Vertreter der Kommunen. "RWE muss auch endlich etwas machen, um voranzukommen." An diesem Freitag muss der Aufsichtsrat des Konzerns über die Pläne von Vorstandschef Peter Terium entscheiden, den Konzern aufzuteilen. Die Zukunftsgeschäfte alternative Energien, Netze und Vertrieb will er von den konventionellen Kraftwerken trennen und als neue Tochter an die Börse bringen.
Kommunen haben viel mitzureden
Städte und Kreise vor allem aus Nordrhein-Westfalen sind bei RWE eine Macht. Sie halten rund ein Viertel der Anteile und stellen 4 von 20 Mitgliedern im Aufsichtsrat. Allein können sie den Umbau allerdings kaum verhindern, zumal die Gewerkschaften schon ihre Zustimmung zu den Umbauplänen signalisiert haben. Deshalb kann sich Terium auch ohne die kommunalen Aktionäre einer breiten Mehrheit sicher sein. Ein oder zwei Vertreter der Kommunen überlegten aber noch, sich der Stimme zu enthalten, schreibt die Zeitung. Mit "Nein" werde aber wohl niemand stimmen. In der vergangenen Woche hatten sich die Kommunen ihre Entscheidung noch offengehalten.