RWE findet Mehrheitspartner für Offshore-Ökostromprojekt
Stand: 04.09.2014
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Essen - Der Energiekonzern RWE hat Partner für seine Ökostrom-Projekte gefunden. Der Versorger verkauft die Mehrheit an seinem geplanten Offshore-Windpark Nordsee One. Das kanadische Unternehmen Northland Power übernehme eine 85-prozentige Beteiligung an dem Windpark mit 322 Megawatt Leistung, wie die Erneuerbare-Energien-Tochter RWE Innogy am Donnerstag mitteilte.
Zudem kaufen sich die Kanadier bei den beiden darauf folgenden Projekten Nordsee 2 und 3 im selben Umfang ein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die geschätzten Gesamtkosten für die erste Ausbaustufe Nordsee One belaufen sich laut RWE auf rund 1,2 Milliarden Euro.
Mit dem Schritt verwirklicht RWE seine Strategie, künftig bei großen Projekten der erneuerbaren Energien nur noch als Minderheitsgesellschafter aufzutreten. Damit sollen die Kosten des in die Krise geratenen Versorgers überschaubar gehalten werden. Die endgültige Investitionsentscheidung ist mit dem Eintritt von Northland Power noch nicht getroffen, sie wird aber für das erste Halbjahr 2015 erwartet.
Erst Anteilsverkauf, dann Bankenfinanzierung
Laut Innogy-Vorstandschef Hans Bünting ist der Einstieg der Kanadier ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Windparks. Jetzt gehe es darum, die Bankenfinanzierung zu sichern, sagte eine Sprecherin. RWE baut aktuell die beiden Windparks Nordsee Ost (295 Megwatt) in der deutschen Nordsee und Gwynt y Môr (576 Megawatt) vor der Küste von Nord-Wales.
An Gwynt y Môr sind auch noch die Stadtwerke München und Siemens beteiligt. Wenn beide Parks fertig sind, wird RWE im kommenden Jahr nach eigenen Angaben eine Offshore-Leistung von insgesamt rund 1000 Megawatt betreiben.