RWE drückt auf Bremse beim Ausbau des Strom-Tankstellennetzes
Stand: 07.10.2013
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Düsseldorf - Angesichts des schleppenden Umstiegs der Autofahrer auf Elektro-Fahrzeuge drückt der Energiekonzern RWE beim Ausbau seines Strom-Zapfsäulen-Netzes auf die Bremse. "Wir haben das Tempo etwas gedrosselt, weil sich der Markt langsamer entwickelt hat", sagte der Leiter des Bereichs Vertrieb Elektromobilität bei RWE, Marcus Groll, dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). RWE habe weniger öffentliche Ladepunkte gebaut als ursprünglich geplant.
Die öffentlichen Ladestationen würden bislang nur schwach genutzt, da es erst wenige Elektroautos gebe, sagte Groll. "An der Landeinfrastruktur liegt es in Deutschland nicht. Jetzt müssen größere Stückzahlen an E-Autos her, damit die Auslastung ansteigt".
Auch habe RWE festgestellt, dass öffentliche Strom-Zapfsäulen für E-Auto-Fahrer beim Laden der Autos eine geringere Rolle spielten als ursprünglich angenommen, sagte Groll. "70 bis 80 Prozent der Ladevorgänge finden zu Hause oder bei Firmenfahrzeugen am Arbeitsplatz statt."
RWE unterhält laut Bericht europaweit rund 2700 Ladepunkte für E-Autos, 1700 davon in Deutschland. RWE und seine Partner haben demnach bei den E-Auto-Ladestationen einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Bislang fahren in Deutschland nur wenige Elektroautos. 2013 waren zu Jahresbeginn rund 7000 E-Fahrzeuge beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg registriert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erst kürzlich bei der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main bekräftigt, die Bundesregierung halte an dem Ziel fest, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Eine Kaufprämie für E-Fahrzeuge, die in der Anschaffung noch deutlich teurer sind als Autos mit Verbrennungsmotor, stellte die Bundesregierung bislang nicht in Aussicht.