RWE denkt über Verkauf von Beteiligungen nach
Stand: 23.10.2015
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Essen - Das Unternehmen RWE prüft laut einem Pressebericht den Verkauf weiterer Unternehmensteile. Sollte sich ein zusätzlicher Kapitalbedarf etwa im Zusammenhang mit der langfristigen Finanzierung der Atomlasten ergeben, wolle sich das Unternehmen zuerst von Minderheitsbeteiligungen trennen, schreibt das "Manager Magazin" (Freitag). Das habe Finanzvorstand Bernhard Günther auf einer Investorenkonferenz in London angedeutet.
Dazu könnte der verbliebene 25-Prozent-Anteil am Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion gehören. Die Mehrheit hatte RWE schon 2011 an ein Konsortium aus Banken, Versicherungen und Pensionswerken verkauft. Auch Regionalversorger wie die Augsburger Lechwerke (Umsatz: 2,2 Milliarden Euro) oder die Frankfurter Süwag-Gruppe (Umsatz: 2,1 Milliarden Euro) seien immer wieder Teil der Verkaufsüberlegungen gewesen, berichtet das Blatt.
Eine RWE-Sprecherin erklärte auf Anfrage, dass es derzeit keine Pläne für einen Komplettverkauf von Amprion gebe. Finanzchef Günther habe sich Ende September vor Investoren dazu geäußert, wie eine mögliche Kernenergiestiftung dotiert sein könnte. Er habe gesagt, dass dabei von Seiten der Atomkraftkonzerne nicht nur Barmittel eingebracht werden könnten, sondern auch Minderheitsbeteiligungen. Als Beispiel habe er dafür Amprion genannt. Zu möglichen anderen Beteiligungsverkäufen äußerte sich die RWE-Sprecherin nicht.
Im Frühjahr hatte RWE die Öl- und Gastochter Dea für rund fünf Milliarden Euro an die LetterOne-Gruppe des russischen Oligarchen Michail Fridman abgegeben und damit seine Schulden von zuletzt 30 Milliarden Euro deutlich gesenkt.