RWE-Chef verabschiedet sich vom Pro-Atom-Kurs
Stand: 25.10.2012
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München - Der neue RWE-Chef Peter Terium will laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) den Pro-Atom-Kurs seines Vorgängers Jürgen Großmann beenden. "RWE steigt aus dem Neubau von Kernkraftwerken komplett aus", kündigte Terium im Interview der Zeitung an. Der Konzern steht nach seinen Angaben kurz vor dem Verkauf der britischen Atomtochter Horizon, die der Konzern mit dem Rivalen E.ON betreibt.
Nach Informationen aus RWE-Aufsichtsratskreisen soll der Verkauf bereits in den nächsten Tagen über die Bühne gehen. Als Favorit gelte ein Konsortium um den japanischen Hitachi-Konzern. Damit verabschiede sich RWE nach dem beschleunigten Atomausstieg endgültig auch international vom Neubau von Kernkraftwerken. Horizon wollte in Großbritannien nach bisherigen Planungen mindestens zwei Atomkraftwerke bauen. Der Kaufpreis wird auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt.
Terium schwenkt damit endgültig auf eine neue Linie ein. "Unser Geschäft wird sich grundlegend ändern", sagte er. RWE sei mit Verspätung in das Geschäft mit grüner Energie gestartet. "Aber jetzt holen wir auf." Das Geschäft mit Solarparks will Terium in den nächsten Jahren ausbauen. "Dass wir die Solar-Technik lange komplett abgelehnt haben, war aus heutiger Sicht ein Fehler", räumte Terium ein.
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