RWE-Chef: Klimaneutrale Stromerzeugung bis 2050 möglich
Stand: 19.04.2012
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Essen - RWE-Chef Jürgen Großmann hält die Ziele der Politik zur Energiewende trotz aller Risiken für realisierbar. "Im Jahr 2050 kann die deutsche Stromversorgung klimaneutral sein", erklärte Großmann vor der Aktionärsversammlung am Donnerstag in Essen.
Die Risiken auf dem Weg dorthin seien allerdings enorm. Unter anderem seien im vergangenen Jahr auf einen Schlag 40 Prozent der Kernkraftwerkskapazität vom Netz genommen worden. Die Energieversorgung operiere seitdem an der Belastungsgrenze.
Großmann bekräftigte, dass RWE bis 2014 insgesamt 16 Milliarden Euro investieren wolle, insbesondere um den Kraftwerkspark auszubauen. In den Ausbau erneuerbarer Energien sollen bei der Tochter RWE Innogy bis 2014 insgesamt 4 Milliarden Euro fließen, unter anderem in Windenergie. Darüber hinaus steckt RWE Milliarden in Offshore-Windparks in Großbritannien.
Umweltschützer verlangten vor der Versammlung von RWE lautstark die Abkehr von Kohlekraftwerken. Mehrere Protestierende, die die Absperrung durchbrechen wollten, wurden laut Polizei vorübergehend festgenommen. RWE stößt mit seinen Stein- und Braunkohlekraftwerken in Europa das meiste CO2 aus. Greenpeace fordert, auf den Neubau eines Braunkohlekraftwerks im Rheinland und des Kohlekraftwerks im niederländischen Eemshaven an der deutsch-niederländischen Grenze zu verzichten. Das Kohlekraftwerk gefährde das Wattenmeer. Großmann hält fossile Kraftwerke allerdings für notwendig, um die schwankende Einspeisung grüner Energie auszugleichen.
Großmann hält an diesem Donnerstag seine letzte Hauptversammlung als Vorstandsvorsitzender ab. Der 60-Jährige scheidet am 30. Juni aus Altersgründen aus. Sein Nachfolger wird der Niederländer Peter Terium.