RWE-Chef Großmann kassiert schlechte Noten von Managern
Stand: 18.07.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Wiesbaden - Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender des Energiekonzerns RWE, hat mit seinem unnachgiebigen Kurs beim Atomausstieg sein Ansehen bei vielen Führungskräften verspielt. Großmann landete in der regelmäßigen Umfrage "Manager nach Noten" mit der Schulnote 3,8 auf den vorletzten Platz. Bei der letzten Umfrage des Unternehmensberaters und IT-Dienstleisters Manfred Niedner aus Wiesbaden im Dezember war der Strommanager noch im Mittelfeld gelegen.
"Die harte Position des RWE-Chefs nach Fukushima hat ihn Ansehen gekostet", erklärte Niedner am Sonntag. Denn 61 Prozent der Führungskräfte halten den schnellen Atomausstieg der Bundesregierung nach der japanischen Kernschmelze für richtig. Entsprechend befürworten 63 Prozent den eher diplomatischen Kurs des RWE-Wettbewerbers E.ON. Dessen Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen konnte sich in der Befragung von der Note 3,7 auf 3,3 verbessern und belegt damit einen Platz im Mittelfeld.
Alle sechs Monate befragt Niedners Unternehmen MC IT Solutions 1.000 deutsche Führungskräfte nach ihrer Urteilen über 15 Konzernlenker. Ihre Leistungen werden nach Schulnoten von 1 bis 6 beurteilt.
An der Spitze des Rankings steht erneut der Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn, der seine Note gegenüber Dezember 2010 nochmals um 0,2 Punkte auf 1,9 verbesserte. Winterkorn liegt damit mit deutlichem Abstand vorn. Daimler-Chef Dieter Zetsche, erstmals Zweiter, folgt mit der Note 2,4.
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