RWE-Chef begrüßt EU-Klimaziele - "Großer Fortschritt"
Stand: 24.01.2014
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Davos - Der Energiekonzern RWE ist mit den neuen Klima- und Energiezielen der Europäischen Union grundsätzlich zufrieden. "Wir haben immer gesagt, dass wir ein verbindliches CO2-Abbauziel brauchen - insofern ist die Entscheidung aus Brüssel ein großer Fortschritt", sagte Vorstandschef Peter Terium der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Rande des Weltwirtschaftsforum in Davos. "Das 40-Prozent-Ziel ist ein guter Ansatz - vorausgesetzt, es gibt eine faire und sinnvolle Verteilung zwischen den Sektoren."
Das Abbauziel sei zusammen mit einem funktionierenden Emissionshandel die Basis dafür, dass die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig werden. "Wir haben immer gesagt, dass sich dann von allein entscheidet, welche Erneuerbaren sich durchsetzen", sagte Terium. "Dafür hätte es kein konkretes Ausbauziel gebraucht. Das hat die EU-Kommission aber anders gesehen. Wir akzeptieren das."
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch ihre Pläne für die Energie- und Klimapolitik bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Danach soll der Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent sinken. Dafür sollen künftig europaweit 27 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die Vorschläge waren bei Umweltschützern auf scharfe Kritik gestoßen.
Terium nannte die Vorgabe für die regenerativen Energien hingegen ehrgeizig. Für den Stromsektor bedeute dies, dass künftig 45 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen müssen. "Das ist auch für Deutschland, wo es schon jetzt 25 Prozent sind, ein großer Schritt. Für andere, die noch im einstelligen Bereich sind, ist das ein ambitioniertes Ziel." Erneut forderte Terium Anreize, damit sich der Betrieb von für die Versorgungssicherheit wichtigen konventionellen Kraftwerken weiter lohnt.
Terium versicherte, dass RWE trotz des laufenden Sparprogramms weiter in Ökostrom investieren werde. "Wir senken unsere Investitionen auf 2 bis 2,5 Milliarden Euro. Das ist immer noch mehr als die meisten Unternehmen in Deutschland ausgeben und auch in Europa weiterhin Spitze. Die Erneuerbaren bleiben dabei im Fokus."
Nachdrücklich verteidigte Terium den laufenden Konzernumbau. "Wir senken die Kosten und machen uns flexibler. Damit wollen wir auch mit Unternehmen mithalten, die erst neuerdings auf den Energiemarkt drängen." Terium will bis 2016 jede zehnte Stelle streichen. Die Gespräche über den Kündigungsschutz sind derzeit unterbrochen. Die Gewerkschaft Verdi droht mit Protesten.