RWE: Beteiligungen im Wert von 11 Milliarden stehen zum Verkauf
Stand: 23.01.2012
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Frankfurt - RWE macht bei seinem milliardenschweren Verkaufsprogramm Fortschritte. Die Verkaufsliste des Essener Energieversorgers steht mittlerweile fest. "Die Verkaufsprojekte sind mittlerweile alle angestoßen und werden jetzt nach und nach abgearbeitet." Dies teilte Finanzvorstand Rolf Pohlig der "Börsen-Zeitung" (Samstagsausgabe) mit. "Die internen Teams sind definiert und auch die externen Berater ausgewählt."
RWE will Beteiligungen und Tochterunternehmen im Volumen von insgesamt 11 Milliarden Euro veräußern, 9,5 Milliarden Euro stehen davon zurzeit noch aus. In diesem Jahr werde es dabei Fortschritte geben, sagte Pohlig. Das gesamte Programm könne 2012 allerdings noch nicht abgearbeitet werden.
Die Desinvestitionen sind Teil des im vergangenen Sommer beschlossenen Maßnahmenpaketes zur Stabilisierung des Konzerns. Hierzu gehörte auch die Kapitalerhöhung aus dem Dezember. Auch wenn die Einnahmen aus dieser Transaktion mit 2,1 Milliarden Euro die ursprünglichen Erwartungen nicht erfüllen konnten, sieht Pohlig keinen Bedarf an einer weiteren Stärkung der Kapitalbasis: "Weitere Eigenkapitalmaßnahmen wird es nicht geben."
Der Finanzchef bereitete die Aktionäre auf eine kräftige Dividendenkürzung für das gerade beendete Geschäftsjahr 2011 vor. Er bekräftigte die bisherige Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von 50 bis 60 Prozent des "nachhaltigen" Nettogewinns vorsieht. Diese Ergebniszahl wird 2011 um mehr als ein Drittel unter dem Vorjahresniveau erwartet. Pohlig verwies nun darauf, dass die Kapitalerhöhung die absolute Höhe der Dividende je Aktie noch einmal zusätzlich nach unten drücken wird. Denn die Aktien, die im Dezember platziert wurden, seien für 2011 voll dividendenberechtigt, so der Finanzchef. "Das Ergebnis wird also auf eine größere Anzahl von Aktien zu verteilen sein." In den letzten beiden Jahren hatte RWE jeweils 3,50 Euro je Aktie ausgeschüttet.
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