Russland und Argentinien einigen sich auf Kooperation bei Atomenergie
Stand: 18.04.2010
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Buenos Aires/Moskau - Russland und Argentinien wollen künftig bei der Atomenergie enger kooperieren. Darauf einigten sich die Vertreter beider Länder bei einem Besuch von Kreml-Chef Dmitri Medwedew in Buenos Aires. Dabei gehe es um den Bau von Kraftwerken in einem Umfang von mehreren Milliarden Dollar, sagte Medwedew nach einem Treffen mit seiner argentinischen Amtskollegin Cristina Kirchner laut Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Während seines Besuchs sei der Einstieg der russischen Atomenergie- Holding Rosatom in den argentinischen Atomenergiemarkt vereinbart worden. Auch Lieferungen von Kernbrennstoff seien geplant.
Russland verkauft Argentinien zudem zwei Hubschrauber Mi-171E, die künftig vom Verteidigungsminister genutzt werden. Die Mi-171E ist ein russischer Transporthubschrauber. Argentinien habe außerdem Interesse an verschiedener Flugzeug- und Kraftfahrzeugtechnik sowie Luftabwehrsystemen geäußert.
Argentinien und Russland hatten 2008 bei einem Besuch Kirchners in Moskau eine Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft geschlossen. Diese sei nun durch insgesamt zehn neue Übereinkommen in den Bereichen Kultur, Raumfahrt, zivile Nukleartechnik, Erdöl, Transport, Forstwirtschaft sowie Sport und Energie erweitert worden, hieß es. Der bilaterale Handel wies für 2009 einen Überschuss zugunsten Argentiniens in Höhe von 705 Millionen Dollar (522 Millionen Euro) aus.
Medwedew kam vom Atomgipfel in Washington und reist an diesem Donnerstag nach Brasilien, wo er am Gipfeltreffen der BRIC-Staaten Brasilien, Indien, China und Russland teilnimmt.
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