Russland beschließt Bau eines Atomkraftwerks in Kaliningrad
Stand: 30.09.2009
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Moskau - Russlands Regierungschef Wladimir Putin hat den Startschuss für den Bau eines Atomkraftwerks in der zwischen Polen und Litauen gelegenen Ostsee-Exklave Kaliningrad gegeben. Die staatliche Atomholding Rosatom wolle für das Projekt im Gebiet um das ehemalige Königsberg einen westlichen Investor gewinnen, teilte die Regierung nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag in Moskau mit. Die Baukosten werden auf fünf Milliarden Euro geschätzt. Laut Medien könnte der deutsche Konzern Siemens den Zuschlag für einen Anteil von 49 Prozent am Kraftwerk erhalten.
Russland wolle seine Zusammenarbeit mit Investoren in der Atomenergiebranche ausweiten, sagte Putin auf einer Wirtschaftstagung in Moskau. Zuvor hatte er nach Regierungsangaben den Bau der beiden Reaktoren in Kaliningrad genehmigt. Die Blöcke mit einer Leistung von jeweils 1150 Megawatt sollen 2016 und 2018 ans Netz gehen. Medien hatten zuletzt berichtet, dass der Atomstrom auch über ein zusammen mit der geplanten Ostseepipeline Nord Stream verlegtes Stromkabel nach Deutschland gelangen könnte.
Die Entscheidung über den Bau des Baltischen Atomkraftwerks war bereits am 13. August gefallen. Der Standort liegt früheren Rosatom-Angaben zufolge 120 Kilometer von der Gebietshauptstadt Kaliningrad entfernt. Russland will modifizierte Druckwasserreaktoren vom Typ WWER verwenden. Das Kaliningrader Atomkraftwerk wird nach russischen Plänen mit dem künftigen litauischen AKW Ignalina-2 konkurrieren, das die veralteten Reaktoren des zur Sowjetzeit gebauten Atomkraftwerks Ignalina ersetzen soll.