Russischer Ölkonzern Lukoil stoppt erneut Lieferungen an Deutschland
Stand: 19.02.2008
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Moskau (dpa) - Der russische Ölkonzern Lukoil hat zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres seine Lieferungen an Deutschland über die Pipeline "Druschba" (Freundschaft) gestoppt. "Wir sind mit dem Preis nicht einverstanden", sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax in Moskau. Die Lieferungen seien bis auf weiteres eingestellt. Lukoil sollte im Februar 520 000 Tonnen Erdöl nach Deutschland liefern. Nach Schätzungen belief sich der russische Jahresexport an Öl nach Deutschland zuletzt auf knapp 40 Millionen Tonnen.
Im vergangenen Sommer hatte Lukoil bereits seine Öllieferungen nach Deutschland vorübergehend gedrosselt, um einen höheren Preis zu erzielen. Damals war die Liefermenge um etwa ein Drittel reduziert worden. Teilmengen wurden über das baltische Pipelinesystem umgeleitet. Vorausgegangen war nach russischen Medienberichten ein Streit mit dem Zwischenhändler Sunimex über die Lieferkonditionen. Zudem hatte Lukoil argumentiert, erhöhte Transitgebühren durch Weißrussland machten den Export unrentabel. Schon zum Jahresbeginn 2007 waren die russischen Ölexporte durch Weißrussland wegen eines Subventionsstreits mit Minsk für drei Tage unterbrochen worden.
Neben dem Öl gab es in den vergangenen Jahren auch Streit wegen gedrosselter russischer Gasexporte durch die Ukraine. Die russische Führung hat ungeachtet der Kritik aus dem Westen bekräftigt, dass sie ein zuverlässiger Energielieferant sei und ihren Rohstoffreichtum nicht für politische Zwecke missbrauche.