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Rüge für überflüssigen Atomtransport

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Dortmund - Dass im Jahr 2005 hoch radioaktives Material aus Sachsen ins nordrhein-westfälische Ahaus transportiert wurde, hätte laut einem Zeitungsbericht vermieden werden können. Hintergrund soll eine Panne bei den Behörden in Sachsen sein, berichten die Dortmunder "Ruhr Nachrichten". Die Fraktion der Grünen im sächsischen Landtag nannte in einer Reaktion am Dienstag die Atompolitik des Freistaates "unsinnig und teuer".

Im Frühjahr 2005 waren unter massiven Protesten 951 Brennstäbe in insgesamt 18 Castoren aus dem früheren DDR-Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden nach Ahaus gebracht worden. Wie die Dresdner "Sächsische Zeitung" am Wochenende berichtet hatte, sollen die ursprünglich aus Russland stammenden Stäbe nun aus Ahaus wieder dorthin zurückgeschickt werden.

Laut "Ruhr Nachrichten" hatte Russland sich aber schon vor 2005 in internationalen Abkommen zur Rücknahme von Brennstäben aus seinem Besitz verpflichtet. "Dass wir die Möglichkeit hatten, uns an Russland zu wenden, ist uns erst 2006 bekannt geworden", sagte der Sprecher des sächsischen Wissenschaftsministeriums, Karltheodor Huttner.

Der energiepolitische Sprecher der Grünen im sächsischen Landtag, Johannes Lichdi, sagte dazu: "Wenn die Staatsregierung erst 2006 erfahren haben will, dass sich Russland bereits 2005 bereit erklärt hat ,den Atommüll zurückzunehmen, dann mache ich mir ernsthaft Sorgen über die Kompetenz des zuständigen Wissenschaftsministeriums." Er verlangte von der amtierenden Fachministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) Aufklärung.

Wie Huttner gegenüber den "Ruhr Nachrichten" sagte, habe man danach jedoch schnell gehandelt und Restbestände aus Rossendorf nach Russland gebracht. Die Kosten sollen bei einer Million Euro gelegen haben. Zum Transport der in Ahaus lagernden Brennstäbe nach Russland sei man nun ebenfalls verpflichtet, hatte Huttner am Wochenende gesagt. Auch diese Kosten muss Sachsen tragen. Schätzungen reichen laut "Ruhr Nachrichten" von 1,5 Millionen bis zu 20 Millionen Euro. Bereits jetzt überweist das Land an Ahaus nach unterschiedlichen Angaben 75.000 beziehungsweise 90.000 Euro pro Jahr.