Röttgen will Bürger an Gorleben-Erkundung beteiligen
Stand: 02.12.2010
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Gorleben - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat der Bevölkerung volle "Transparenz, Information und Beteiligung" bei der Erkundung des potenziellen Endlagers für Atommüll in Gorleben zugesagt. Der Staat habe bei dem Projekt eine "Bringschuld", erläuterte der Minister am Donnerstag nach einem Besuch in dem Erkundungsbergwerk für das mögliche Endlager für hochradioaktiven Abfall in der nordostniedersächsischen Gemeinde. Er müsse sich "nach und nach" das Vertrauen der Menschen erarbeiten, so Röttgen. Die Bevölkerung könne in unterschiedlichen Stadien beteiligt werden, etwa bei der Formulierung eines Sicherheitskonzepts.
Einzelheiten zur möglichen Bürgerbeteiligung nannte der Minister nicht. "Es ist nicht eine Maßnahme, es ist ein Prozess", sagte Röttgen. "Ich bin entschlossen, die Bevölkerung daran zu beteiligen." Im Anschluss an seine etwa einstündige Besichtigung der unterirdischen Schachtanlage wollte er unter anderem mit Kommunalpolitikern aus der Gegend sprechen. Umweltschutzorganisationen und Anti-Atom-Initiativen hatten sich geweigert, Röttgen zu treffen. Sie warfen ihm vor, sein Besuch diene PR-Zwecken.
Seit Jahrzehnten wird erwogen, in Gorleben ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll zu bauen. Das Projekt ist heftig umstritten. Die Oppositionsparteien im Bundestag und Umweltschützer halten den dortigen Salzstock für ungeeignet. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hatte kürzlich entschieden, die jahrelang ausgesetzte Erkundung ab 1. Oktober wieder aufzunehmen. Bis die Prüfarbeiten beendet sind, werden voraussichtlich noch etliche Jahre vergehen.