Rekord: Ökostromanteil klettert 2012 auf 23 Prozent
Stand: 18.12.2012
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Berlin - Der Ökostromanteil erreicht im laufenden Jahr einen Rekordwert von rund 23 Prozent. Dies hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Dienstag in Berlin mitgeteilt. 2011 betrug der Anteil von Strom aus Solaranlagen, Windparks, Biogasanlagen und Wasserkraftwerken an der Gesamtenergieproduktion rund 20 Prozent. Damit dürfte Ökostrom auch in diesem Jahr wieder vor der Atomenergie liegen - endgültige Zahlen zum Strommix 2012 liegen erst im Januar vor. Der wichtigste Energieträger war zuletzt mit einem Anteil von 24 Prozent die Braunkohle.
Zugleich steigt 2012 laut BDEW der Stromexport in das europäische Ausland trotz der acht stillgelegten deutschen Atomkraftwerke stark von 6,3 Milliarden (2011) auf etwa 23 Milliarden Kilowattstunden an.
Sorge bereite aber das immer schwieriger werdende Geschäft mit Gaskraftwerken, die wegen des steigenden Ökostromanteils mangels Betriebsstunden immer unrentabler werden. Deshalb wird 2013 sogar eine Art gesetzliches Abschaltverbot in Kraft gesetzt.
Wenn die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur Gaskraftwerke, die sich nicht mehr rentieren, zur Sicherstellung der Versorgung im Winter als systemrelevant einstufen, soll gegen eine Entschädigung eine Stilllegung untersagt werden. In den ersten neun Monaten 2012 sei der Einsatz von Gas in Kraftwerken um 14 Prozent zurückgegangen, so der BDEW. Der Stromfluss in das Ausland führe dazu, dass auch Gaskraftwerke in den Niederlanden verstärkt aus dem Markt gedrängt würden, etwa durch in das Ausland fließenden deutschen Kohlestrom.
Führende Ökoenergie-Quelle bleibt laut BDEW Wind mit 45 Milliarden Kilowattstunden Jahresproduktion (2011: 48,9). Die Photovoltaik wird ihren Anteil an der Stromerzeugung auf voraussichtlich rund 28,5 Milliarden Kilowattstunden (2011: 19,3) steigern - trotz Förderkürzungen bei der Solarenergie rechnen Fachleute mit einem Zubau, der sich fast in der Größenordnung des Rekordjahres 2011 (7500 Megawatt) bewegen könnte.