Rekord beim Zubau von Solaranlagen - Trendwende bereits spürbar
Stand: 07.01.2013
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Berlin - Im vergangenen Jahr gingen in Deutschland so viele Solaranlagen ans Netz wie noch nie. Insgesamt wurde eine Leistung von rund 7630 Megawatt installiert, wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur und des Bundesumweltministeriums vom Samstag hervorgeht.
Das übertrifft den Rekord von 7500 Megawatt aus dem Jahr 2011. Das Bundesumweltministerium sieht aber eine Trendwende seit Oktober: In den letzten drei Monaten des Jahres sei der Zubau "signifikant zurückgegangen", sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin.
Laut Bundesnetzagentur wurden bis Ende November Solaranlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 7270 Megawatt installiert. Im Dezember kamen 360 Megawatt dazu, wie der Ministeriumssprecher sagte. Im November waren es rund 435 Megawatt, im Oktober knapp 612 Megawatt. Im September dagegen seien noch Anlagen mit einer Leistung von knapp 1000 Megawatt installiert worden, sagte der Sprecher.
Förderkürzung zeigt Wirkung
Der Rückgang ab Oktober zeige, dass die Kürzungen der staatlichen Förderung von Solarstrom wirkten. Die Kürzungen waren rückwirkend zum 1. April in Kraft getreten. Für Anlagen auf Freiflächen galten bis Anfang Oktober aber Übergangsregelungen. Sie sind nun weggefallen: Nur eine Leistung bis zu 10 Megawatt wird noch gefördert. "Die Zukunft hat in vollem Umfang im Oktober begonnen", sagte der Sprecher.
Am meisten Anlagen wurden 2012 laut Netzagentur im Juni gebaut - die Leistung erreichte 1791 Megawatt. Es gab aber auch viele Monate, wo Anlagen mit insgesamt wenig Leistung ans Netz gingen: Im Februar etwa waren es 230 Megawatt, im Mai 254 Megawatt, im August 329 Megawatt.
Der massive Ausbau der Solarstromerzeugung ist ein Grund für die zum Jahresanfang stark gestiegenen Strompreise, denn die Förderung wird durch eine Umlage von allen Stromkunden gezahlt. In Zukunft sei der Zubau von Solaranlagen aber "viel günstiger zu haben als in der Vergangenheit", sagte der Ministeriumssprecher.
Die für 20 Jahre staatlich garantierte Einspeisevergütung für Solaranlagen wird seit April monatlich um ein Prozent gesenkt; liegt die Gesamtleistung über 3500 Megawatt pro Jahr, sinkt sie stärker. Seit November wird die Vergütung daher jeweils zum Monatsanfang um weitere 2,5 Prozent gekürzt. Die Photovoltaik deckt dem Bundesverband Solarwirtschaft zufolge derzeit rund fünf Prozent des Strombedarfs hierzulande.