Regulierer will Rendite für Strom- und Gasnetze kürzen
Stand: 08.09.2011
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Bonn - Die deutschen Strom- und Gasnetzbetreiber müssen sich womöglich mit niedrigeren Renditen anfreunden. Für die nächste Regulierungsperiode schlägt die Bundesnetzagentur eine Eigenkapitalverzinsung von 8,20 Prozent vor, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Bisher lag der Satz bei 9,29 Prozent. Nun müssen sich die Netzbetreiber äußern. Bis Ende des Jahres soll eine Entscheidung getroffen werden.
Mit dem Zinssatz werden, ausgehend von den Kosten des Netzes, die Preise festgelegt, die die Netzbetreiber maximal für die Durchleitung von Strom beziehungsweise Gas verlangen dürfen. Für Gasnetze wird der neue Wert ab 2013 gelten, für Stromnetze ein Jahr später. Die Bonner Regulierungsbehörde begründete die beabsichtigte Absenkung mit dem niedrigeren allgemeinen Zinsniveau. Zudem liefere das Netzgeschäft im Vergleich mit dem schwankungsanfälligen allgemeinen Markt "sehr stabile und konstante Renditen".
Der Bund der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat den abgesenkten Zinssatz stark kritisiert. Die Rendite werde dem notwendigen Umbau der Stromnetze nicht gerecht und liege teilweise deutlich unter den Sätzen in anderen europäischen Ländern.