Regelmäßige Nukleartransporte auf deutschen Straßen
Stand: 19.12.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp
Berlin - Atom-Transporte sind auf deutschen Straßen regelmäßiger unterwegs als bislang öffentlich bekannt. Nach Angaben der Bundesregierung gab es zwischen Anfang 2007 und Oktober 2008 allein 337 Transporte mit dem nuklearen Material Uranhexafluorid durch deutsches Hoheitsgebiet, darunter 307 Straßentransporte. Dabei wurden 2482 Behälter mit radioaktivem Material befördert. Dies geht aus einer der Nachrichtenagentur ddp vorliegenden Auflistung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hervor. Zuletzt waren vor zwei Wochen sechs mit Uranhexafluorid beladene Transporter durch die Innenstadt von Prüm in der Eifel gefahren.
In der Auflistung stehen ferner die Absender- und Empfängerunternehmen sowie deren Herkunftsland, nicht aber die genauen Start- und Zielorte der Transporte. Die genannten Firmen sitzen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlanden, Russland und Südkorea.
In einer Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl antwortete der Parlamentarische Staatssekretär Michael Müller(SPD): "Seit Beginn der friedlichen Nutzung der Kernernergie wird Uranhexafluorid in der Bundesrepublik Deutschland in größeren Mengen sicher transportiert." Dabei sei es niemals zu unfallbedingter Freisetzung von Uranhexafluorid gekommen.
Uranhexafluorid kann in Zentrifugen zu neuen Atombrennstäben für zivile Nutzung wie auch zu waffenfähigem Material verarbeitet werden.