Recyclingriese Remondis schluckt RWE Umwelt und schaut gen Osten
Stand: 29.12.2004
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Lünen (dpa) - Wenn sich am 1. Januar der Recyclingmulti Rethmann in "Remondis" umbenennt, steckt mehr dahinter als nur der Wunsch, den Familiennamen aus der Öffentlichkeit zu nehmen. Denn im September kündigte das Familienunternehmen mit Sitz in Lünen als bisherige Nummer zwei auf dem deutschen Entsorgungsmarkt die mehrheitliche Übernahme des bisherigen Branchenprimus RWE Umwelt an. Wenn das Kartellamt wie erwartet im ersten Quartal 2005 zustimmt, entsteht ein Entsorgungsriese mit über 15 000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro. Bislang setzte die Rethmann-Gruppe in der Sparte Entsorgung mit 6000 Beschäftigten rund 800 Millionen Euro um.
Doch zunächst wird sich die künftige Remondis auf die Übernahme der RWE Umwelt konzentrieren. Gravierende Probleme sieht Rethmann- Holding-Chef Hermann Niehues dabei aber nicht. "Die Organisationsprinzipien bei der RWE Umwelt sind zum grossen Teil vergleichbar mit den unseren", erklärte er in einer Unternehmenszeitschrift. Derzeit beschäftige sich eine "Task Force" genannte Arbeitsgruppe mit allen Fragen rund um die Integration. Unmittelbar nach der Freigabe durch das Kartellamt soll mit der Umsetzung begonnen werden.
Sorgen der Gewerkschaften um die Arbeitsplätze bei RWE Umwelt konnten bereits im Oktober ausgeräumt werden. Bisherige RWE- Beschäftigte erhalten beim Übergang zu Remondis einen zweijährigen Kündigungsschutz. "Umstrukturierungsmassnahmen, die notwendig sind, werden sich sehr in Grenzen halten", erklärt Niehues. Regional gebe es auf Betriebsebene so gut wie keine Überschneidungen. Ändern werde sich die Zuordnung von Betrieben zu Regionen oder Sparten. "Die überragende Zahl der Mitarbeiter wird von diesen Massnahmen aber nicht betroffen sein."