Recycling von E-Auto-Batterien - Wie geht das?
Stand: 18.08.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Stuttgart - Die Autobranche versucht eifrig, einen Weg zu finden, wie die Leistungsfähigkeit von Batterien für Elektroautos verbessert werden kann. Hauptsächlich geht es um die Frage nach möglichst großen Reichweiten und kurzen Ladezeiten. Aber was geschieht, wenn die Batterie ausgedient hat? Das war Thema eines Gesprächs zwischen der Nachrichtenagentur dpa und dem Chef der Bosch-Automobilsparte, Bernd Bohr.
Was passiert, wenn die Batterie im Auto ihr Ende erreicht hat?
Bohr: "Die edelste Form des Recyclings ist Wiederverwendung. Dabei hat die Batterie ein zweites Leben. Im Moment gehen wir davon aus, dass sie nach zehn Jahren Lebensdauer noch 80 Prozent Kapazität hat. Man kann sie also auch dann noch sehr lange nutzen - mit einer entsprechend geringeren Kapazität."
Wo könnte eine solche ausgediente Auto-Batterie zum Einsatz kommen?
Bohr: "Ansätze könnten stationäre Anwendungen sein, etwa zur Speicherung elektrischer Energie aus regenerativen Quellen wie Sonne oder Wind. Denn wir brauchen ja dafür immer mehr Speicherkapazitäten. Der Bedarf dafür wird heftig ansteigen, weil Wind und Sonne halt nicht planbar sind. Die zweite Form wäre das wirkliche Recycling, ein Wiedergewinnen der Rohstoffe, die darin enthalten sind."
Könnte eine Batterie auch repariert werden?
Bohr: "Ein dritter Punkt wäre die Wiederinstandsetzung, also die Wiederaufarbeitung mit dem Austausch defekter oder verschlissener Teile. Diese Wiederaufarbeitung könnten wir über unsere weltweit 15 000 Bosch-Service-Partner organisieren. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen und auch zum Ressourcenschutz wird es einen Bedarf geben, Batterien zu reparieren. Wir sehen das als Geschäftsmöglichkeit, die wir prüfen. Es gibt aber noch keine konkreten Pläne."