RAG: 6,7 Milliarden Euro Rückstellungen für Bergbau-Altlasten
Stand: 07.03.2006
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Essen (dpa/lnw) - Der Essener Energiekonzern RAG hat für Alt- und Ewigkeitslasten des laufenden Steinkohle-Bergbaus seit Gründung 1969 bis Ende 2004 rund 6,7 Milliarden Euro Rückstellungen gebildet. In den kommenden sieben Jahren bis 2012 rechnet die RAG jährlich mit 513 Millionen Euro für diese Altlasten. Diese Zahlen werde der Chef der Deutschen Steinkohle AG (DSK), Bernd Tönjes, am Mittwoch dem Wirtschaftsausschuss des Landtags vorlegen, hieß es am Dienstag aus Kreisen des Unternehmens.
Tönjes soll vor dem Landtagsausschuss Auskunft über die Finanzierung des deutschen Steinkohlen-Bergbaus geben. Hintergrund sind der Wille der schwarz-gelben Landesregierung, die Kohlesubventionen herunterzufahren und der geplante Börsengang der RAG. Dazu wird das "weiße Geschäft" mit Immobilien, Energie und Chemie der RAG aus den bisherigen Konzern herausgelöst. Die Rückstellungen für die Altlasten verbleiben bei der DSK. NRW- Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte vor einer Zustimmung zu dem Börsengang von der RAG genaue Zahlen über die Lasten verlangt.
Die Berechnungen der DSK beruhen auf dem Rahmen, den noch die rot- grüne Bundesregierung für den Steinkohlenbergbau gesteckt hatte: Demnach soll die Förderung von derzeit 26 Millionen Tonnen jährlich auf 16 Millionen Tonnen und die Subventionen von derzeit 2,5 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro abgeschmolzen werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hat unterdessen ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die Kosten für eine endgültige Schließung der deutschen Steinkohlezechen zu ermitteln.